18.11.2025, Bayern, Himmelstadt: Ein Wunschzettel an das Christkind steht im Weihnachtspostamt Himmelstadt auf einem Tisch. (zu dpa: «Adventsstress im Weihnachtspostamt – Kinder wollen Antwort») Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
18.11.2025, Bayern, Himmelstadt: Ein Wunschzettel an das Christkind steht im Weihnachtspostamt Himmelstadt auf einem Tisch. (zu dpa: «Adventsstress im Weihnachtspostamt – Kinder wollen Antwort») Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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40.000 Briefe ans Christkind: Weihnachtspostamt im Endspurt

40.000 Briefe ans Christkind: Weihnachtspostamt im Endspurt

In der Weihnachtspostfiliale im unterfränkischen Himmelstadt ist derzeit Hochsaison. Viele Briefe ans Christkind werden gerade von den Helferinnen und Helfern beantwortet. Doch wie jedes Jahr gibt es auch Herausforderungen. Eine Bilanz.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Es klopft an der Tür zur Weihnachtspostfiliale. Ein Mann kommt mit einem Kind zur Türe herein. Er möchte Post abgeben für das Christkind. Es ist kurz nach drei an diesem Nachmittag, Mitte der Woche.

Am großen Tisch in der Raummitte sitzen zwei Frauen. Dort pressiert es. Sie machen die Antwortbriefe vom Christkind an Schulen fertig. Wenn an diesem Freitagnachmittag die Schulglocke die Ferien einläutet, sollen die Antwortbriefe längst in den Schultaschen der Kinder sein. Das ist das erklärte Ziel von Leiterin Rosemarie Schotte.

Weniger Briefe in diesem Jahr

Allerdings trafen nach Angaben von Leiterin Rosemarie Schotte dieses Jahr weniger Briefe ein, als die letzten Jahre. Bisher haben die Helferinnen und Helfer des Christkinds schon mehr als 40.000 Antwortbriefe verschickt, so Schotte. In den letzten Jahren seien es 70.000 bis 80.000 gewesen, das würden sie dieses Jahr nicht erreichen, glaubt sie. Die große Herausforderung in dieser Woche seien die Briefe an die Schulen gewesen. Denn die Adventszeit sei kürzer gewesen und der Ferienbeginn früher.

Persönliche Geschichten: Briefe, die berühren

Die Wünsche in den Briefen der Kinder seien wie jedes Jahr unterschiedlich. Von Wunschzetteln bis hin zu ganz persönlichen Briefen, in denen Kinder von Krankheiten erzählen zum Beispiel. Ein Brief blieb Leiterin Rosemarie Schotte durchaus im Kopf. Ein junges Mädchen schreibt jedes Jahr, sie ist schwer krank, "und ich hab immer mal versucht, ein bisschen Hoffnung zu geben, und dann schreibt sie das nächste Jahr, ja, das hat gefruchtet und der Tumor ist kleiner geworden. Und dann das Jahr drauf, jetzt ist er wieder gewachsen. Und das ist schon so ein Brief, der mich schon mitnimmt", sagt Rosemarie Schotte.

Der tägliche Trubel in der Weihnachtspostfiliale

Es geht auf halb vier zu, gleich wird es trubelig in der Weihnachtspostfiliale. Zwischen halb vier und halb fünf kommen viele Helferinnen und Helfer, bringen die fertigen Antworten vom Christkind mit und nehmen neue Post zum Antworten mit nach Hause. Eine von ihnen ist Uta Heid aus Karlstadt. Viele Briefe an Schulen hat sie dieses Jahr mit nach Hause genommen, aber auch den einen oder anderen Brief mit schwerem Inhalt, "das war schon ein bisschen traurig zwischendrin. Aber ich glaube, die Freude überwiegt bei den Kindern, die die Antwort bekommen, dass das Christkind an sie denkt".

Herausforderungen und Lösungen: Der unermüdliche Einsatz der Helfer

Alljährlich muss Rosemarie Schotte mit ähnlichen Hindernissen kämpfen: Manchmal fehlen Adressen, dann versucht sie irgendwie die Telefonnummer herauszufinden. Manchmal fehlen Helferinnen und Helfer, die Briefe ans Christkind beantworten. Dann schreibt sie Rundmails an alle und hofft, das spontan jemand vorbeikommt und mithilft. Rund 34 Helferinnen und Helfer gehen in der Weihnachtspostfiliale dem Christkind zur Hand. Die älteste wird bald 90.

Über manche Briefe ärgert sich die Leiterin der Weihnachtspostfiliale sogar. Wenn zum Beispiel ein Brief eintrifft, "da sind 41 Adressen drauf, also nur die Adressen. Und da steht oben, liebes Christkind, bitte schicke an alle deinen Weihnachtsbrief". Und eigentlich, sagt Rosemarie Schotte, sind sie für die Kinder da.

Der Mann mit Kind, der vorhin an der Tür geklopft hat, will Briefe abgeben. Rosemarie Schotte überprüft noch schnell, ob auch eine Adresse auf den Briefumschlägen steht. Dann wirft der Junge die Briefe ein. Noch ein schnelles Foto von seinem Sohn und dem gelben Briefkasten in der Weihnachtspostfiliale, dann gehen sie wieder. Die Antwort vom Christkind wird vor Weihnachten da sein. Dafür geben sie hier in der Weihnachtspostfiliale alles.

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