Ein Schild "Naturschutzgebiet"
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50 Jahre BUND: Jubiläum in Marktheidenfeld

50 Jahre BUND: Jubiläum in Marktheidenfeld

Am 20. Juli 1975 wurde im unterfränkischen Marktheidenfeld der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland gegründet. Bei einer großen Jubiläumsfeier am Gründungsort werden heute die Meilensteine des Umweltverbands gewürdigt.

Über dieses Thema berichtet: Tagesschau am .

Es war die Geburtsstunde des BUND: 22 Personen aus ganz Deutschland versammelten sich am 19. und 20. Juli 1975 im unterfränkischen Marktheidenfeld. Ihr Ziel: Einen deutschlandweiten Verband gründen, der klassischen Naturschutz mit dem kämpferischen Umweltschutz der Bürgerinitiativen verbindet. 1976 eröffnete der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seine Bundesgeschäftsstelle in Bonn, dem Sitz der damaligen Bundesregierung.

Gründungsmitglied Hubert Weiger bei Jubiläumsfeier in Unterfranken

Mittlerweile hat der BUND mehr als 670.000 Mitglieder und Spender in ganz Deutschland und bezeichnet sich als starke Stimme für Klima-, Natur- und Umweltschutz. Bei einer Jubiläumsfeier in Marktheidenfeld wird heute auf die Meilensteine des Verbands geblickt. Neben dem Bundesvorsitzenden Olaf Bandt und dem Landesvorsitzenden Richard Mergner nimmt auch Hubert Weiger an der Veranstaltung teil, Ehrenvorsitzender und Gründungsmitglied des BUND im Jahr 1975.

BN: ein Wegbereiter für den BUND

Weiger war zu dieser Zeit bereits im BUND Naturschutz in Bayern (BN) aktiv. Der damalige Vorsitzende des BN, der kürzlich verstorbene Hubert Weinzierl, hatte das Gründungstreffen initiiert. Daneben nahmen auch andere prominente Natur- und Umweltschützer teil, beispielsweise der Tiermediziner Bernhard Grzimek.

Der BN wurde bereits 1913 gegründet und gilt damit als ältester und größter Umweltverband im Freistaat. Er war Wegbereiter des BUND auf Bundesebene und stellt bis heute mit über 260.000 Mitgliedern und Förderern den größten der mittlerweile 16 Landesverbände des BUND.

Im Video: 50 Jahre BUND Naturschutz

Anti-Atomkraftbewegung und Grünes Band: Die Meilensteine des BUND

Die Sorge vor den Folgen einer langfristigen Nutzung von Atomenergie spielte eine große Rolle bei der Gründung des BUND. Der Einsatz für eine Zukunft ohne Atomkraftwerke sei ein zentrales Motiv gewesen, so Weiger. Der Bund für Umwelt und Naturschutz organisierte in den folgenden Jahren eine Vielzahl an Demonstrationen und Protesten, die unter anderem im Kampf gegen die atomare Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf ungeahnte Ausmaße annahmen.

Ein weiteres Großprojekt des BUND war das Engagement zum Erhalt des Grünen Bandes entlang des ehemaligen Grenzzauns zwischen BRD und DDR, dem heute größten Biotopverbund in Deutschland. Nur einen Monat nach dem Mauerfall organisierte der BUND ein Treffen, um die weitgehend ungestörte Natur entlang des ehemaligen "Todesstreifen" zu erhalten.

BUND fordert Bundesregierung zu mehr Klimaschutz auf

Der BUND möchte das Jubiläum aber auch nutzen, um auf aktuelle Herausforderungen im Klima- und Naturschutz hinzuweisen. Aus Sicht des BUND fehle diesen Themen aktuell die nötige Aufmerksamkeit. Die Regierungserklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz sei beim Klima- und Naturschutz eine Leerstelle gewesen, so BUND-Vorsitzender Bandt, im Koalitionsvertrag würden Klima- und Biodiversitätsschutz sogar geschwächt. Der Umweltverband fordert daher, dass die Regierung Klima- und Umweltschutz höchste Priorität einräumt und ihre Verantwortung "für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen" wahrnehme.

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