Die Grenzpolizei hat in Passau vergangenen Freitag acht Kilogramm Goldbarren und Schmuck sichergestellt. Das meldet das Polizeipräsidium Niederbayern am heutigen Montag.
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Türkischer Fahrer auf dem Weg nach Österreich
Auf der A3 hatten die Fahnder abends einen Kleintransporter mit türkischer Zulassung kontrolliert, der Richtung Österreich unterwegs war. Die Beamten fanden bei der Kontrolle mehrere eingewickelte Pakete mit Goldbarren und Goldschmuck. Der türkische Fahrer hatte keinen Nachweis für Herkunft oder Verwendung der Goldbarren. Deshalb wurden sie sichergestellt. Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen des Verdachts der Geldwäsche. Wie hoch der Wert des Goldes ist, konnte die Polizei bislang nicht sagen. Der 45-jährige Fahrer durfte weiterfahren. Die Polizei prüft unter anderem, ob es einen Zusammenhang mit Schockanrufen gibt, bei denen Bürgern immer wieder Bargeld und Wertgegenstände abgenommen werden. Noch seien die Hintergründe aber nicht ermittelt, betonte ein Polizeisprecher zugleich.
Bargeld und Schmuck: Regelmäßige Funde auf der A3
Regelmäßig finden Schleierfahnder der Grenzpolizei große Mengen Bargeld, Schmuck, Gold, Drogen oder auch illegale Tierwelpen auf der A3. Die Arbeit der Fahnder ist mühsam. Trotzdem landen sie immer wieder Treffer.
Ende Januar stießen Verkehrspolizisten in einem Wagen auf der A3 bei Deggendorf auf mehr als 120.000 Euro. In einem Pkw, den wenig später Grenzpolizisten bei Passau kontrollierten, waren es gut 25.000 Euro. In beiden Fällen konnten die Insassen nicht schlüssig erklären, woher das Geld stammt. Für die Ermittler ein Zeichen, dass ein krummes Geschäft, vielleicht sogar eine organisierte Bande dahinterstecken könnte.
Route nach Osteuropa: Geldwäsche und Schmuggel
Prostitution, Drogen- und Menschenhandel, illegale Waffengeschäfte – die Wahrscheinlichkeit, dass solche Tathandlungen hinter diesen Geldfunden stecken, sei hoch, sagt Thomas Ritzer, Leiter der Grenzpolizeiinspektion Passau. Die A3, Teil der Route in Richtung Osteuropa, nutzen Geldschmuggler besonders oft.
Im letzten Jahr stellte die Polizei in 17 Fällen etwa vier Millionen Euro sicher. Die größte Summe waren 1,2 Millionen Euro, die ein 34-jähriger Mann in seinem Auto in Plastiktüten verstaut hatte.
Mühsam ist auch die Arbeit der Ermittler: In einem Speziallabor macht sich ein Chemiker auf die Suche nach Fingerabdrücken, Fasern und DNA-Spuren. Friedrich Kiefl von der Kripo Straubing: "Im ungünstigsten Fall machen wir uns die ganze Arbeit umsonst und es gibt keinen Täter. Wenn wir Glück haben, gibt es zu den Fingerabdrücken auch eine Person."
Staat kann sichergestelltes Geld einziehen
Eine Änderung im Strafgesetzbuch vor einigen Jahren macht den Ermittlungsbehörden den Kampf gegen illegale Geldgeschäfte leichter. Besteht der Verdacht auf Geldwäsche beziehungsweise kann ein Kurier nicht nachweisen, dass eine größere mitgeführte Summe legal erlangt wurde, kann der Staat das Geld per Gerichtsbeschluss einziehen. Der Nachweis einer konkreten Straftat ist nicht notwendig.
Im Video (02.03.2025): Auf der A3 stößt die Polizei immer öfter auf große Bargeldsummen
Dubiose Bargeldfunde auf der A3
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