Archivbild: Ein Boot der Wasserwacht am Starnberger See
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Mehrere tödliche Badeunfälle in Bayern – Kind gerettet

Mehrere tödliche Badeunfälle in Bayern – Kind gerettet

An heißen Sommertage freuen sich viele Menschen über eine Abkühlung im See oder Freibad. Leider hat das Vergnügen auch Schattenseiten: Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen. Im Juni starben im Freistaat bereits mehr als 20 Menschen beim Baden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

In Bayern gibt es besonders viele Weiher, Seen und Flüsse, in denen sich die Menschen im Sommer Abkühlung verschaffen können. Der Badespaß sollte jedoch nicht über potenzielle Gefahren rund ums Wasser hinwegtäuschen: Seit dem vergangenen Wochenende kam es zu mehreren, teils tödlichen Badeunfällen in Bayern.

Die Wasserwacht spricht von einem "erschreckenden Auftakt in die Badesaison" mit mehr als 20 Badetoten im Freistaat allein im Juni. "Wir sind jetzt bei etwa einem Drittel der Fälle des gesamten Vorjahres", sagte ein Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes. "Das ist schon wirklich alarmierend."

Am Montag tödlicher Badeunfall am Langwieder See

Am Montag kam es zu einem tödlichen Badeunfall am Langwieder See bei München. Dort war eine Frau am Vormittag untergegangen. Obwohl sie laut der Feuerwehr "bereits nach kurzer Zeit durch Taucher der Feuerwehr gefunden und aus dem Wasser gerettet" werden konnte, verstarb sie kurz darauf im Krankenhaus.

Schwaben: Fünfjährige aus Freibad-Becken gerettet

Nicht alle Badeunfälle vom Wochenende endeten so tragisch. Ein aufmerksamer Badegast etwa rettete am Sonntag im Freibad im schwäbischen Burgau ein bewusstloses Mädchen vom Boden eines Nichtschwimmerbeckens. Ein Bademeister habe sofort mit der Reanimation begonnen, teilte die Polizei mit. Das Mädchen sei schließlich wieder zu Bewusstsein gekommen.

Altötting: Mann nach Wiederbelebung im Krankenhaus gestorben

Trotz einer zunächst erfolgreichen Renanimation ist ein 78-Jähriger in Oberbayern nach einem Badeunfall gestorben. Der Mann war am Sonntag bewusstlos auf einem Baggersee bei Altötting getrieben. Eine Angehörige und weitere Badegäste konnten ihn zunächst ans Ufer bringen, wo er laut Polizei erfolgreich wiederbelebt wurde. Allerdings starb der Mann einen Tag später im Krankenhaus.

Weitere Badeunfälle in Bayern

In ganz Bayern kam es am Wochenende zu weiteren tödlichen Badeunfällen. Ein 25-Jähriger war am Samstag am Bodensee vor seinen Freunden untergegangen, wie die Polizei berichtete. Am Sylvensteinsee in Oberbayern starb ein 79-Jähriger bei einem Badeausflug mit seiner Ehefrau.

Inzwischen wurde bekannt, dass in Niederbayern ein 82-jähriger Mann am Wochenende tot aus einem See geborgen wurde. Badegäste hatten den Mann auf dem Bauch treibend in einem Badeweiher im Landkreis Dingolfing-Landau entdeckt. Nachdem er ans Ufer gebracht worden war, scheiterten jedoch die Wiederbelebungsmaßnahmen und der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Wasserwacht warnt: Badende sollten nicht leichtsinnig sein

Viele der resultierenden Rettungseinsätze seien vermeidbar, sagte die Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Angelika Schorer, am Wochenende. "Wer baden geht, sollte nicht nur ans Vergnügen denken, sondern auch an die Folgen von Leichtsinn. Jeder kann helfen, indem er Risiken meidet – denn der beste Einsatz ist der, der nicht stattfindet."

Auch der Landesvorsitzende der Wasserwacht, Thomas Huber, betonte: "Die Wasserwacht ist keine Vollkasko-Versicherung, vieles hat man selbst in der Hand. Daher am besten parallel zum Ufer schwimmen, nie allein schwimmen gehen und eine Boje mit sich führen, an der man sich im Notfall festhalten kann. Kinder sollten nie aus den Augen gelassen werden, auch nicht nach dem Schwimmkurs."

DLRG: Klimawandel bringt steigende Zahl an Badetoten

Die Zahl der Badeunfälle steigt seit drei Jahren kontinuierlich an, berichtet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Allein im vergangenen Jahr ertranken demnach 411 Menschen in Deutschland – das sind 31 mehr als noch 2023.

Laut einem Sprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) steigen die Unfallzahlen wegen des Klimawandels: "Durch die klimatischen Veränderungen gibt es mehr heiße Sommertage. Also steigen auch die Gefahren durch Hitze." Deshalb müssten die bewachten Badeorte bundesweit ausgebaut werden, fordert die DLRG.

München: Neue Notrufsäulen an städtischen Badeseen

In München wurden vor zwei Jahren beispielsweise 29 neue Notrufsäulen an sieben städtischen Badeseen aufgestellt. Im Ernstfall genügt ein Knopfdruck, um eine Wasserrettungsstation oder die Integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr München zu informieren.

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