Polizei und Ermittler vor dem betroffenen ICE in Straßkirchen.
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Vier Verletzte nach Angriff in ICE bei Straßkirchen

Vier Verletzte nach Angriff in ICE bei Straßkirchen

Großeinsatz der Polizei: In einem ICE ist es im Landkreis Straubing-Bogen am Nachmittag zu einem Angriff gekommen. Laut Polizei wurden nach derzeitigem Stand vier Menschen verletzt, der mutmaßliche Täter konnte festgenommen werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

In einem ICE ist es am Donnerstagnachmittag gegen 13:55 Uhr auf der Strecke zwischen Straubing und Plattling zu einem Angriff mit "gefährlichen Gegenständen" gekommen. Zunächst hatten Polizeisprecher von einer Axt gesprochen.

Nach Angaben des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) habe es sich um einen Hammer und eine Axt gehandelt, die der mutmaßliche 20-jährige syrische Täter als Waffe gegen Mitreisende benutzt habe.

Mutmaßlicher Täter in Bayern bisher nicht polizeibekannt

Der Mann sei in Österreich, in der Region um die Hauptstadt Wien, gemeldet. Die bayerischen und die österreichischen Behörden würden bei der Ermittlungsarbeit kooperieren, so Herrmann weiter. In Bayern sei der Mann bisher nicht polizeibekannt gewesen, in anderen Bundesländern müsse dies noch überprüft werden. Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund gebe es bislang nicht, so der Minister. 

ICE war nach Wien unterwegs

Laut eines Sprechers des Polizeipräsidiums Niederbayern wurden mindestens vier Personen leicht bis mittelschwer verletzt, auch der Angreifer selbst. Drei der vier Verletzten sind nach Angaben der dpa, wie der mutmaßliche Angreifer, Syrer. Dies habe die Polizei demnach bekannt gegeben. Es handele sich um Menschen im Alter von 15, 24 und 51 Jahren. Bei dem vierten Opfer, einem 38 Jahre alten Fahrgast, sei die Nationalität zunächst noch nicht bekannt.

Die Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. In Lebensgefahr sei nach derzeitigem Stand niemand. Der mutmaßliche Täter konnte überwältigt und festgenommen werden, hieß es. Der Zug steht aktuell in Straßkirchen auf Höhe des Ortsteils Schambach im Landkreis Straubing-Bogen.

Der ICE war mit circa 500 Fahrgästen besetzt und von Hamburg nach Wien unterwegs. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste sind mit einem Großaufgebot vor Ort, ebenso Notfallmanager der Deutschen Bahn. Die Bahnstrecke ist derzeit noch gesperrt, der vordere Zugteil befindet sich aber mittlerweile im Bahnhof.

Noch unklar, wie der Angreifer überwältigt wurde

Noch ist unklar, wie genau der Angreifer überwältigt wurde. Es gibt Hinweise, dass möglicherweise auch Fahrgäste oder ein Mitglied der Bundeswehr eingegriffen haben könnten – dies ist bislang nicht bestätigt.

Alarmiert wurden die Rettungskräfte demnach gegen 14.00 Uhr. Mehrere Menschen hätten nach dem Angriff im Zug den Nothalt betätigt. Dadurch sei der Zug in Straßkirchen zum Stehen gekommen.

Zur Wiederaufnahme des Bahnverkehrs gibt es noch keine konkreten Angaben. Die Polizei betont, dass keine akute Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat laufen.

Betreuung für traumatisierte Fahrgäste

Die Fahrgäste werden an einer eigens eingerichteten Betreuungsstelle versorgt. Neben zahlreichen Rettungskräften und zwei Hubschraubern seien auch viele Einheiten des Betreuungsdienstes und der psychosozialen Notfallversorgung im Einsatz, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Es gehe darum, auch unverletzten, aber möglicherweise traumatisierten Fahrgästen zu helfen.

Die Deutsche Bahn erklärte, sie sei "entsetzt über den gewalttätigen Angriff" und bekundete ihr Mitgefühl für die Betroffenen und deren Angehörige. "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten und allen, die das Erlebte nun verarbeiten müssen", sagte ein Bahnsprecher. "Wir wünschen allen Betroffenen eine schnelle und vollständige Genesung." Er dankte außerdem den Einsatzkräften für die schnelle Festnahme des Tatverdächtigen.

Video: Ein Mann hat in Niederbayern Passagiere in einem ICE angegriffen

Polizeibeamte gehen zu dem ICE, in dem ein Mann in Niederbayern mehrere Passagiere angegriffen hat.
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Polizeibeamte gehen zu dem ICE, in dem ein Mann in Niederbayern mehrere Passagiere angegriffen hat.

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