Eine Rauchwolke am Gästeblock nach einer lauten Detonation während des Spiels: FC Augsburg gegen TSG 1899 Hoffenheim
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Bei der Detonation sind 14 Menschen verletzt worden. Heute ist ein Verdächtiger angeklagt worden.

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Anklage nach Böllerexplosion in der Augsburger Fußballarena

Anklage nach Böllerexplosion in der Augsburger Fußballarena

Ein 28-Jähriger wird verdächtigt, einen Böller mit enormer Detonationsgewalt in Richtung Spielfeld geworfen zu haben - während des Fußballspiels FC Augsburg gegen TSG 1899 Hoffenheim. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat nach einer Böllerexplosion mit Verletzten während eines Bundesligaspiels des FC Augsburg Anklage gegen einen 28-Jährigen erhoben. Sie wirft dem Mann die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und gefährliche Körperverletzung vor. Das teilte die Staatsanwaltschaft heute mit. Auch gegen drei weitere Angeschuldigte sei wegen Beihilfe zu diesen Delikten Anklage erhoben worden.

Hauptangeschuldigter soll Böller in Richtung Spielfeld geworfen haben

Dem Hauptangeschuldigten, der weiterhin in Untersuchungshaft sitzt, wirft die Staatsanwaltschaft konkret vor, am 11. November 2023 während des Bundesligaspiels des FC Augsburg gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit seinem Fan-Schal und seiner Kapuze vermummt einen "Mamba-Böller" mit enormer Detonationsgewalt vom Gästeblock aus gezielt in Richtung des Spielfeldes geworfen zu haben.

Der Böller schlug laut Staatsanwaltschaft im unteren Bereich des direkt angrenzenden Blocks ein, woraufhin es zu einer heftigen, ohrenbetäubenden Detonation und einem hellen Blitz kam. Zu diesem Zeitpunkt wärmten sich die Ersatzspieler des FC Augsburg unmittelbar vor der Tribüne des Gästeblocks am Spielfeldrand auf.

Böllerwerfer soll Tat angekündigt haben

Beim geworfenen Böller handele es sich um einen pyrotechnischen Gegenstand, für den in Deutschland eine sprengstoffrechtliche Erlaubnis erforderlich sei und dessen Explosionswirkung deutlich über im Inland zugelassene Feuerwerkskörper hinausgehe. Der Angeschuldigte soll bereits zuvor in einer WhatsApp-Gruppe die Mitnahme zum Spiel nach Augsburg sowie die Zündung im Stadion angekündigt haben. Er soll um die Detonationsgewalt des laut Staatsanwaltschaft sehr gefährlichen Böllers gewusst haben.

Böllerwerfer hatte laut Anklage mehrere Unterstützer

Den drei weiteren Angeschuldigten wirft die Staatsanwaltschaft vor, sich mit ihren Schals vermummt zu haben, um ihre Tatbeteiligung zu verdecken und um den Haupttäter "mental bei seiner Tat zu unterstützen". Während der Tatausführung sowie wenige Minuten davor sollen sie eine Fan-Fahne gezielt vor dem Gesicht bzw. dem Körper des Haupttäters geschwenkt haben, um diesen bei der Tatvorbereitung und Tatausführung zu verdecken. Zudem soll einer der Gehilfen ihm das Feuerzeug für die Zündung gereicht haben.

Bis zu 15 Jahren Haft für mutmaßlichen Haupttäter möglich

Bei der Detonation wurden laut Polizei insgesamt 14 Personen verletzt, darunter auch Kinder. Dass es zu keinen weiteren Verletzungen sowie Verletzten, insbesondere der sich aufwärmenden Spieler des FC Augsburg, kam, sei lediglich dem Zufall geschuldet, schreibt die Staatsanwaltschaft Augsburg. Das Strafgesetzbuch sehe im vorliegenden Fall für die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion eine Freiheitsstrafe von zwei bis zu 15 Jahren vor.

Für die Beihilfe hierzu ist der Strafrahmen gesetzlich gemildert auf sechs Monate bis zu 11 Jahre und drei Monaten. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens müsse nun das Landgericht Augsburg entscheiden. Termine zur Hauptverhandlung wurden noch nicht bestimmt. Bis zur Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

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