USA, Cape Canaveral: Die Nasa-Mondrakete für die unbemannte Mondmission "Artemis" steht auf Pad 39B im Kennedy Space Center.
Bildrechte: dpa-Bildfunk / John Raoux
Audiobeitrag

USA, Cape Canaveral: Die Nasa-Mondrakete für die unbemannte Mondmission "Artemis" steht auf Pad 39B im Kennedy Space Center.

Bildbeitrag
>

"Artemis 1": Wälzlager aus Schweinfurt für Mondmission

"Artemis 1": Wälzlager aus Schweinfurt für Mondmission

Bei der Mondmission der NASA sind auch Teile aus Unterfranken an Bord. Das Wälzlagerunternehmen Schaeffler hat an seinem Standort in Schweinfurt Pumpen-Lager für die Antriebstechnik hergestellt. Dafür entwickelte Schaeffler einen eigenen Werkstoff.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Wenn die Raumsonde "Artemis 1" der US-Raumfahrtbehörde NASA möglicherweise in den nächsten Tagen zu einer unbemannten Mondmission aufbricht, sind in der Antriebstechnik auch Komponenten aus Unterfranken verbaut. Die Abteilung "Aerospace" des Wälzlagerunternehmens Schaeffler produzierte an seinem Standort Schweinfurt Lager für die Turbopumpen der vier Triebwerke. Diese Pumpen führen flüssigen Sauerstoff und Wasserstoff zusammen in die Brennkammer und machen somit laut Schaeffler den stärksten auf der Erde verfügbaren Antrieb möglich. Die Rakete hat nach Angaben des Unternehmens zwölf Millionen PS.

Wälzlager laufen nicht heiß

Für diese Pumpen-Lager hat Schaeffler – auch schon zu Space-Shuttle-Zeiten – nach eigenen Angaben ein eigenes Material kreiert, das den besonderen Anforderungen und den hohen Drehzahlen zwischen 24.000 und 25.000 Umdrehungen pro Minute gerecht werden soll. Laut Schaeffler müssen die Lager nicht mit Öl oder Fett geschmiert werden. "Sie tun das, da flüssiger Wasserstoff und Sauerstoff unter Minus 200 Grad Celsius kalt sind. Die Wälzlager laufen aufgrund der Kühlung nicht heiß", heißt es.

  • Zum Artikel: Historische Artemis-Mission: Wichtige Bauteile kommen aus Bayern

Schaeffler kreiert eigenen Werkstoff

Für die Wälzlager entwickelte Schaeffler nach eigenen Angaben "den extrem robusten und korrosionsbeständigen Werkstoff Cronidur 30, der mittlerweile auch in vielen weiteren Bereichen Anwendung findet, etwa in Hubschraubern". Wegen Treibstofflecks waren schon zwei frühere mit Spannung erwartete Startversuche Anfang September vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abgeblasen worden. Der geplante Start für den 27. September ist jetzt aus Wettergründen abgesagt worden. Das Startfenster schließt sich nach Agenturangaben am 04. Oktober. Ein weiterer Start wäre zwischen dem 17. und dem 21. Oktober möglich.

Testflug für bemannte Mondlandung

50 Jahre nach der bislang letzten Mondlandung will die NASA lmit der Artemis-1-Mission erneute Reisen von Menschen zum Mond vorbereiten. Aufgabe der Mission Artemis 1 ist es Berichten zufolge, die bislang leistungsstärkste Trägerrakete und die an ihrer Spitze sitzende Orion-Kapsel unter realen Bedingungen zu testen. Die Folgemission Artemis 2 soll Astronauten in eine Mond-Umlaufbahn bringen. Mit Artemis 3 soll dann frühestens 2025 eine erneute Mondlandung glücken.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!