- Direkt zum aktuellen Artikel: Vorwurf Hasskriminalität: Polizei nimmt Attacke "sehr ernst"
Nach einer offenbar schwulenfeindlichen Gewalttat in der Innenstadt von Augsburg sind drei Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen worden. Sie sollen am vergangenen Sonntag einen 28-Jährigen und einen 26-Jährigen schwer verletzt haben. Die Ermittlungen in dem Fall richten sich auch gegen den polizeibekannten Halid S. Das bestätigte dessen Anwalt, Marco Müller dem Bayerischen Rundfunk.
Tödlicher Schlag auf dem Augsburger Königsplatz
Halid S. hatte im Dezember 2019 auf dem Königsplatz in Augsburg einen 49 Jahre alten Mann mit einem Faustschlag getötet. Von der Jugendkammer des Landgerichts Augsburg wurde er wegen Körperverletzung mit Todesfolge und gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren verurteilt. Im aktuellen Fall vom vergangenen Sonntag zählt Halid S. nach BR-Informationen nicht zu den Festgenommenen, sondern war – Stand Samstagnachmittag – auf der Flucht. Über einen Tatverdacht gegen S. hatte zunächst die Augsburger Allgemeine berichtet (externer Inhalt, möglicherweise Bezahl-Inhalt).
Ermittler gehen von "queerfeindlichem" Motiv aus
Nach Polizeiangaben waren ein 28-Jähriger und ein 26-Jähriger am frühen Sonntagmorgen auf der Augsburger Maxstraße unterwegs und wurden dort von mehreren Personen sexuell beleidigt und angegriffen. Nach Tritten gegen Kopf und Oberkörper mussten sie stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) hat in diesem Fall die Leitung der Ermittlungen übernommen. Grund seien "Anhaltspunkte für einen queerfeindlichen Hintergrund" der Attacke.
Polizei betont konsequente Verfolgung von Gewalttaten
Marcus Trieb, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, erklärte am Samstag, der Fall zeige, dass die Polizei jegliche Art von Gewalttaten konsequent verfolge. Streifenbeamte hätten sofort gehandelt. Die Festnahme von Tatverdächtigen bei der Fahndung habe den Grundstein für die weitere Ermittlungsarbeit gelegt und die Identifizierung weiterer Verdächtiger ermöglicht.
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