Schnee bedeckt einen Weihnachtsbaum und den Baumschmuck.
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Die Chancen auf weiße Weihnachten sind auch in diesem Jahr eher gering.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Jan Woitas
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Die Chancen auf weiße Weihnachten sind auch in diesem Jahr eher gering.

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Aussichten auf weiße Weihnachten auch dieses Jahr eher gering

Aussichten auf weiße Weihnachten auch dieses Jahr eher gering

Haben wir heuer in Bayern die Chance auf weiße Weihnachten? Vor wenigen Tagen sahen die Prognosen noch sehr schlecht aus - und jetzt? Zwei Wettermodelle zeigen: Es liegt an Details.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Statistisch gesehen gibt es in weiten Teilen Bayerns alle sieben bis zehn Jahre weiße Weihnachten, in Lagen von 600 bis 800 Metern Höhe ist die Wahrscheinlichkeit größer. Letztmalig lag im Jahr 2010 zu Weihnachten nahezu in ganz Bayern Schnee. Somit wären – würden wir der Statistik glauben – weiße Weihnachten längst überfällig.

Aber in Zeiten des Klimawandels nimmt die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten immer weiter ab. Auch heuer stehen die Chancen nicht sonderlich gut - wenngleich das amerikanische und das europäische Wettermodell an Heiligabend zumindest mancherorts geringe Schneefälle in Bayern andeuten, die für eine dünne Schneeschicht oder eine leicht angezuckerte Landschaft reichen.

Verbreitet grüne Landschaften in Bayern

Nachdem Ende November und Anfang Dezember zumindest in Teilen Ostbayerns und im Alpenvorland vorübergehend Schnee lag, haben milde Temperaturen in den vergangenen Tagen und Wochen den Schnee rasch wegtauen lassen. So ist es derzeit - mit Ausnahme der mittleren und hohen Alpengipfel - grün in Bayern.

Weiterhin eher mildes Wetter mit Nebel, Hochnebel und Sonnenschein

In den kommenden Tagen bis zum Montag ist die Wetterlage in Bayern weiterhin von schwachem Hochdruckeinfluss geprägt. Zunächst bestimmt ein kräftiges Hoch über Südost- und Osteuropa unser Wetter, am Wochenende beginnt sich die Wetterlage langsam umzustellen. Das Hoch über Südosteuropa verliert zögernd seinen Einfluss, gleichzeitig baut sich ab Sonntag ein neues Hochdruckgebiet über dem Nordwesten Europas auf. So bleibt es in den kommenden Tagen, über das vierte Adventswochenende und zu Beginn der Weihnachtswoche beim ruhigen Wetter im Freistaat mit einem Nebeneinander von Nebel, Hochnebel und Sonnenschein.

Ab und zu kann es aus dem Nebel und Hochnebel etwas Sprühregen geben. Dazu bleiben die Temperaturen abseits von zähem Nebel und Hochnebel weiterhin im Plusbereich, an den Alpen sind mit Sonne teilweise um die zehn Grad möglich. Kälter bleibt es im Dauergrau, hier werden oft nur Höchstwerte knapp um den Gefrierpunkt erreicht.

Zum Weihnachtsfest wird es kälter

Am Dienstag, an Heiligabend und über die Weihnachtsfeiertage liegt über dem Norden Europas eine mächtige Hochdruckzone mit einem Kerndruck von teils mehr als 1040 Hektopascal. Dem gegenüber steht ein Tiefdruckgebiet in Südeuropa. Zwischen den Druckgebilden strömt langsam kältere Luft aus dem Osten Europas nach Bayern und die Temperaturen erreichen tagsüber nur noch leichte Plusgrade, in einigen Regionen Bayerns gibt es leichten Dauerfrost.

Dabei deuten sowohl das amerikanische als auch das europäische Wettermodell für Heiligabend ein kleines Höhentief an, das von Osten her über den Süden Deutschlands westwärts ziehen soll. In Verbindung mit diesem kleinen Höhentief kann es in Bayern in Lagen oberhalb 400 bis 600 Metern regional eine weiße Überraschung mit einigen wenigen Zentimetern Schnee geben.

Ein mögliches Höhentief ist für weiße Weihnachten entscheidend

Somit ist die entscheidende Frage beziehungsweise das kleine Zünglein an der Waage, ob sich wirklich zwischen dem umfangreichen Hochdruckgebiet über Nordeuropa und tiefem Luftdruck über Südeuropa ein solches Höhentief bildet und dieses dann auch über Bayern zieht. Solche Höhentiefs schwimmen jedoch in der Höhenströmung herum, ähnlich wie Fettaugen auf einer Suppe und sind teilweise unberechenbar.

Möglicherweise wird dieses schwache Höhentief in den nächsten Modellläufen auch nicht mehr simuliert, dann bleibt es bei einem trockenen und kalten, schneefreien Weihnachtsfest. Aber auch wenn es mit Schnee nichts wird, mit leichten bis mäßigen Nachtfrösten kann es zumindest gebietsweise vielleicht ein wenig Raureif geben, der ja auch eine sehr winterliche Stimmung verbreitet.

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