Ein Skifahrer und eine Skifahrerin sitzen in dem Skilift in der winterlichen Landschaft und schauen nach oben.
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Die Jennerwiesenbahn wurde 2018 gebaut und 2024 wieder stillgelegt.

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Ausstieg aus Skibetrieb am Jenner: Sesselbahn verkauft

Ausstieg aus Skibetrieb am Jenner: Sesselbahn verkauft

Weil sich der Pistenbetrieb nicht mehr lohnte, wurde der Skibetrieb am Jenner vergangene Saison eingestellt. Nun hat sich ein Käufer für eine erst 2018 errichtete 6-er-Sesselbahn gefunden. Zahlt sich die Neuausrichtung zum Wintererlebnisberg aus?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Bergbahnbetreiber im ehemaligen Skigebiet am Jenner haben einen Käufer für die stillgelegte Jennerwiesenbahn gefunden. Nach Informationen einer Sprecherin der Berchtesgadener Bergbahn AG haben die "Bergbahnen Dachstein West" im benachbarten Salzburger Land die Sechsersesselbahn gekauft, um sie dort wieder aufzubauen. Mitte April soll der Abbau am Jenner beginnen. Zum Kaufpreis wollten sich beide Bergbahnbetreiber nicht äußern. Die Jennerwiesenbahn war eine von mehreren Seilbahnen der Berchtesgadener Bergbahn AG. Sie wurde 2018 gebaut und 2024 bereits wieder stillgelegt.

Zum Artikel: Jennerbahn: Hoffnung auf Profit ohne Skibetrieb

Langfristig kein Skibetrieb mehr

Der Vorstand der Berchtesgadener Bergbahn AG Thomas Mühltaler ist zufrieden, wie die Umstrukturierung vom Skigebiet zum Wintererlebnisberg verläuft. Der Pistenbetrieb hatte sich nicht mehr gelohnt. In der vergangenen Saison waren laut Vorstand nur 6.000 Wintersporttickets verkauft worden, davon gerade einmal 2.000 an Ski- und Snowboardfahrer. Die Gemeinde Schönau am Königssee hatte die Beschneiung in der Saison 2023/2024 sogar noch mit 300.000 Euro unterstützt, um eine beschneite Talabfahrt zu ermöglichen. Dagegen setzt der Bergbahnbetreiber seit der vergangenen Wintersaison mehr auf Rodel- und Winterwandererlebnisse. Umweltschützer hatten die Entscheidung begrüßt.

Umsatzsteigerung mit Neuausrichtung

Die Neuausrichtung habe dem Vorstand zufolge im ersten Jahr dazu geführt, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent gestiegen sei. Mehrere neue Attraktionen hätten hierzu beigetragen, unter anderem die Verlegung der Rodelbahn "Jennerhex" in Gipfelnähe, die Beschilderung eines neuen Schneeschuhtrails, ein neuer Schneeschuhlehrpfad und ein neuer Winterwanderweg rund um den Speicherteich an der Mittelstation. Für Tourengeher und Freerider gibt es weiterhin die Skiroute zum Gipfel. Die Zahl der Rodelschlitten-Fahrer hatte sich in den ersten Winterbetriebswochen im Vergleich zum selben Zeitraum des vergangenen Jahres sogar verdreifacht.

Kosten für Strom und Diesel eingespart

Weil im ersten Winter der Neuausrichtung weitestgehend auf die künstliche Beschneiung und Pistenpräparierung verzichtet wurde, konnte der Stromverbrauch im Vergleich zur Wintersaison 2023/2024 um etwa 20 Prozent gesenkt werden. Auch beim Dieselverbrauch konnte man 40 Prozent einsparen. Die Jennerbahn ist auch im Sommer geöffnet: Ab 10. April ist sie wieder täglich von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr in Betrieb. Vor 70 Jahren hatte die Jennerbahn erstmals Skifahrer auf den Berg gebracht, seit den 1960er Jahren gab es den Pistenbetrieb.

Mit Material von dpa

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