Frühmorgens schon steht Dario Körber in der Backstube und knetet den Teig für das Roggenvollkornbrot mit Sonnenblumenkernen. Vor zwei Jahren hat der 23-Jährige seinen Meister gemacht und arbeitet jetzt in der Bäckerei seiner Eltern. In dem kleinen, handwerklichen Betrieb spielt die Qualität eine große Rolle. "Wir haben keine Filialen, sind ein kleines Team und haben noch viel mehr Zeit, auf den Teig zu achten", sagt Dario. "Unser Brot macht aus, dass kein Blödsinn drin ist, dass es lange frisch hält, noch Menschen dahinter stehen und es nicht einfach vom Band läuft."
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Viel Zeit, keine Fertigmischungen
1998 hat Darios Vater, der Bäckermeister Christian Körber, den Betrieb zusammen mit seiner Frau Annette in Kaufbeuren gegründet. Zum vierten Mal haben sie jetzt den Staatsehrenpreis bekommen als eine der 20 besten Bäckereien in Bayern. "Wir mahlen das Getreide selber, arbeiten mit Natursauerteig und geben unserem Brot noch richtig Zeit", sagt Bäckermeister Körber. Auf fertige Backmischungen verzichten die Körbers. "Das ist noch richtige Handwerkskunst. So wie man es halt früher gemacht hat."
Der Kunde ist noch König
Die Kunden kommen zum Teil von weit her, um bei den Körbers einzukaufen – eine Familie sogar aus dem 70 Kilometer entfernten Augsburg. In Körbers Backstube wird jeder noch persönlich bedient, anders als am Backautomaten im Discounter. "Mir ist wichtig, dass der Kunde ein gutes Gefühl hat, wenn er rausgeht aus dem Laden", sagt Konditormeisterin Annette Körber. Für Kinder gibt es immer Gummibärchen und – wenn es das braucht – auch Hilfe beim Einpacken. "Gerade am Wochenende, auch wenn viel los ist, geht man um die Theke, packt alles ein, schaut, dass das Kind sich einfach wohlfühlt, wenn es rausgeht."
Bäckersfamilie aus Leidenschaft
Sieben Tage die Woche stehen die Körbers in ihrer Backstube. Aufstehen mitten in der Nacht, 80-Stunden-Stunden-Wochen, kaum Privatleben und wenig Urlaub gehören dazu. Trotzdem: Christian Körber liebt seinen Job als Bäcker. "Man macht mit einfachen Zutaten Grundnahrungsmittel, mit denen man die Menschen zufrieden machen kann", sagt Körber. "Man macht etwas mit seinen Händen, man sieht am Ende vom Tag, was man geschafft hat. Da kann man stolz drauf sein."
Auszeichnung für das ganze Team
Der vierte Bäcker-Oscar für die Körbers – er ist hart erarbeitet. Christian Körber ist deshalb mächtig stolz auf den Ehrenpreis. "Das ist die höchste Auszeichnung im bayerischen Bäckerhandwerk und auch ein Teampreis. Ich bin auch stolz auf mein Team, das jeden Tag perfekte Arbeit macht."
Mit dem Staatsehrenpreis werden seit 2001 jedes Jahr die 20 besten Bäckereien in Bayern ausgezeichnet. Fünf Jahre in Folge müssen die Betriebe bei der jährlichen Brotprüfung hervorragende Ergebnisse erzielen. In diesem Jahr haben sich 272 Bäckereien beworben. Unter den Preisträgern sind viele Bäckereien, die die Auszeichnung zum wiederholten Male erhalten.
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