Zwischen München und Buchloe gehts im Jahr 2026 teilweise nur noch mit Tempo 70 voran wegen Instandhaltungsmaßnahmen.
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Zwischen München und Buchloe gehts im Jahr 2026 teilweise nur noch mit Tempo 70 voran wegen Instandhaltungsmaßnahmen.
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Bahn investiert im Allgäu und sorgt für Ärger

Bahn investiert im Allgäu und sorgt für Ärger

Langsame Züge statt einer Highspeed-Bahn: Ab 2026 soll es zwischen Buchloe und München teilweise nur mit Tempo 70 vorangehen. Grund sind Modernisierungsmaßnahmen. Sie werden spürbare Folgen für die Fahrzeit haben. Was Pendler jetzt wissen müssen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Bahn investiert in den nächsten Jahren mehrere Millionen Euro in die Infrastruktur im Allgäu. Auch die Elektrifizierung in der Region soll vorankommen. Das wurde bei der Bahninfrastrukturkonferenz in Kaufbeuren bekannt, auf der Vertreter von Politik und Bahn am Montag zusammentrafen.

"Wir werden jetzt hier richtig loslegen", sagte der Infrastrukturchef der Bahn, Philipp Nagl. "Es wird repariert, modernisiert und gerade im Allgäu viel gebaut werden." Als Erstes sollen im kommenden Jahr die Langsamfahrstellen auf der Strecke zwischen Buchloe und München beseitigt werden. Wegen maroder Gleise und Weichen können die Züge dort nur noch halb so schnell fahren. Für die Fahrgäste bedeuten die Sanierungsarbeiten von 7. Februar bis Oktober 2026 zunächst aber noch längere Fahrzeiten, geänderte Abfahrtszeiten und Zugausfälle.

Verkürzte Strecken, Verspätungen und Zugausfälle

Pendler müssen mit Verspätungen von bis zu 20 Minuten rechnen und mit verkürzten Strecken. Besonders betroffen sind demnach die Regionalbahnen RB68 und RB74, die künftig nicht mehr bis zum Münchner Hauptbahnhof, sondern nur noch bis München-Pasing fahren. Auch die Regionalexpresslinien nach Kempten, Lindau und Memmingen werden längere Fahrzeiten und bis zu 20 Minuten frühere Abfahrten haben, so die Deutsche Bahn.

Fahrgästen, die täglich pendeln, drohen verspätete Ankünfte am Arbeitsplatz, wackelige Umsteigeverbindungen in München, hektische Heimwege am Abend. Und für viele bedeutet das auch: weniger Planbarkeit.

"Katastrophe", "Kettenreaktion", "Zusammenbruch"

Die Reaktionen aus der Region auf die Ankündigungen ließen nicht lange auf sich warten. Politikerinnen und Politiker sprachen zuvor von einer "Katastrophe" und warnten vor "schwerwiegenden Einschränkungen für die Region". Besonders deutlich wurden der Kemptener Oberbürgermeister Thomas Kiechle und die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller: Sie warnten vor einem "vollständigen Zusammenbruch des Fahrplans" , sollte die Bahn ihre Ankündigungen ohne Ausgleichsmaßnahmen umsetzen. Denn an der Strecke München–Buchloe hängt viel mehr als nur ein paar Minuten Fahrzeit. Sie ist für Pendler, Schüler, Studierende, Touristen und Unternehmen gleichermaßen von zentraler Bedeutung. Wer hier bremst, bremst letztlich auch die Mobilität einer ganzen Region aus.

In Nördlingen geht es am Montagabend dann ebenfalls bei einer Bahninfrastrukturkonferenz unter anderem um die Riesbahn. Die Oberbürgermeister der Städte Nördlingen und Aalen hatten sich in einem Offenen Brief an die neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, gewandt und darin die aktuelle Situation kritisiert. Auf der ebenfalls für Pendler wichtigen Verbindung sei es beispielsweise im Sommer zu Streckensperrungen gekommen und aktuell hätten rund 40 Prozent der Züge Verspätung.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.