Am Donnerstag ist bei Waldarbeiten nahe Pöcking im oberbayerischen Landkreis Starnberg offenbar versehentlich ein Baum auf Bahngleise gestürzt. Ein herannahender Zug konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Zwei Zuginsassen mussten im Anschluss ärztlich behandelt werden.
Kollision trotz Schnellbremsung
Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion München hatte ein 64-jähriger Mann gegen 14 Uhr eine Rotbuche gefällt, die direkt neben den Gleisen stand. Der Baum stürzte teilweise auf die Oberleitung und auf beide Gleise.
Der Triebfahrzeugführer eines herannahenden Regionalzugs aus Garmisch-Partenkirchen bemerkte laut Polizei schon vor Sichtkontakt, dass die Oberleitung wackelte und leitete deshalb eine Schnellbremsung ein. Der Zug mit 250 Fahrgästen kollidierte trotzdem mit dem Baum und war anschließend nicht mehr fahrbereit.
Gedrückte Oberleitung setzt Zug unter Strom
Weil die Rotbuche die Oberleitung auf den Zug drückte, stand dieser unter Strom. Ein alarmierter Notfallmanager der Bahn musste deshalb zunächst die Oberleitung erden. Erst dann war es möglich, den Unfallzug zum Bahnhof Starnberg zu schleppen, wo die 250 Reisenden aussteigen konnten.
Herzinfarkt und Kreislaufzusammenbruch
Ein Fahrgast hatte vermutlich wegen der Stresssituation einen Herzinfarkt erlitten und wurde ins Krankenhaus gebracht. Eine Frau musste wegen eines Kreislaufzusammenbruchs von Rettungssanitätern vor Ort behandelt werden. Die Strecke zwischen Starnberg und Tutzing war in Richtung Garmisch-Partenkirchen mehr als vier Stunden gesperrt.
Ermittlungen gegen Waldarbeiter
Erst gegen 22 Uhr konnte auch das Gleis in die Gegenrichtung wieder freigegeben werden. Die Schadenshöhe beziffert die Polizei auf 35.000 Euro. Gegen den 64-jährigen Baumfäller wird jetzt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.
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