Bio-Bauer Maximilian Faul in einer Maschinenhalle
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Bio-Bauer Maximilian Faul erklärt, warum die Politikverdrossenheit in der Bauernschaft wächst.

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Bio-Bauer: "Großer Unmut gegenüber der gesamten Politik"

Bio-Bauer: "Großer Unmut gegenüber der gesamten Politik"

Proteste und Blockaden im ganzen Land: Seit dieser Woche demonstrieren bundesweit die Bauern. Einer von ihnen ist Bio-Landwirt Maximilian Faul aus Schwaben. Was seine Beweggründe sind und warum die Politikverdrossenheit in der Bauernschaft wächst.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Maximilian Faul ist 33 Jahre alt und betreibt einen Biohof in Deiningen, einem kleinen Ort im Nördlinger Ries. "Ich habe mich lange dagegen gewehrt, auf die Straße zu gehen", sagt er, "jetzt ist aber auch bei mir der Punkt erreicht, wo ich sage: Jetzt reicht's!"

Warum Kürzungen den Bio-Bauer stärker treffen

In der aktuellen Jahreszeit steht für ihn vor allem die Wartung der Geräte und Fahrzeuge auf dem Plan. Fünf Traktoren stehen in seiner Maschinenhalle am Ortsrand von Deiningen. Sie sind der Grund, warum ihn als Bio-Bauern die Kürzung der Gelder stärker als andere trifft.

Denn die Ampel-Koalition will die finanzielle Förderung des Agrardiesels schrittweise abschaffen. Und Bio-Bauern müssen in der Regel häufiger auf ihre Äcker fahren als konventionelle Landwirte – und verbrauchen deshalb auch mehr Diesel. Zum Beispiel, um mit dem Grubber den Boden für die Aussaat vorzubereiten. "Wir schauen, dass wir die Unkräuter wegbringen von der Fläche, damit die Saat – wie wir sagen – in einen sauberen Boden reinkommt, weil wir die chemischen Möglichkeiten nicht haben, die Flächen sauber zu bekommen."

Chemische Pestizide würden die Unkrautbekämpfung erleichtern – sie sind für Bio-Bauern aber verboten. Deshalb bleibt nur die, wie es im Fachjargon heißt, mechanische Unkrautbekämpfung mit Grubber, Hackgerät oder Striegel – alles Geräte, die Unkraut herausreißen, die Wurzeln kappen oder unterbuddeln. Deshalb hat der Bio-Bauer auch fünf Schlepper auf einmal: Denn wenn das Wetter passt, muss gleichzeitig möglichst viel Arbeit erledigt werden, bevor das Unkraut zu groß wird.

6.000 Euro fehlen ohne Agrardieselrückvergütung

Pro Hektar und Jahr werden im Bio-Bereich deshalb 130 Liter Diesel benötigt – statt 100 Liter in der konventionellen Landwirtschaft. So lautet die Faustformel vom Bauernverband. Von den Steuern auf Diesel bekommen die Bauern bisher gut 21 Cent pro Liter wieder zurück. Anhand seiner Unterlagen kann Bio-Bauer Maximilian Faul nachsehen, wie viel das bei ihm ausmacht: "Das waren bei uns knappe 6.000 Euro, die wir bekommen haben."

Geld, das dann in Zukunft fehlt. Um den Verlust auszugleichen, könne er Mais, Soja, die Zuckerrüben und die Karotten von seinen Feldern nicht einfach zu einem höheren Preis verkaufen, so der Landwirt: "Das wäre Wunschdenken, aber wir als Landwirte sind immer die letzten in der Wertschöpfungskette", erklärt er, "Wir können solche Mehrkosten nur bedingt weitergeben, weil einfach der Lebensmitteleinzelhandel und solche Geschichten ungern was davon wissen wollen."

Warum unter den Landwirten große Politikverdrossenheit herrscht

Protestieren will der Landwirt aber nicht nur wegen der 6.000 Euro. Die Landwirtschaftspolitik der ganzen letzten Jahre sei falsch gelaufen: "Die Ampel-Koalition trägt an diesem Agrardiesel-Desaster die Hauptschuld, aber man muss auch klipp und klar sagen, es ist noch nicht allzu lange her, da waren die Landwirte schon mal auf der Straße."

Mitglieder der früheren Regierungskoalition würden sich heute damit rühmen, auf der Seite der Landwirtschaft zu stehen. "Aber klar, sie sind jetzt in der Opposition, da kann man leicht große Sprüche machen", kritisiert Faul. "Das muss man dazusagen, das ist eigentlich mittlerweile ein großer Unmut der ganzen Politik gegenüber." Diese Politikverdrossenheit sei gefährlich für die Demokratie, meint der Landwirt. Andererseits sei es jetzt aber auch gut, dass die Bauern demonstrieren – wie es zu einer Demokratie dazugehöre.

Bio-Bauer Maximilian Faul erklärt, warum die Politikverdrossenheit in der Bauernschaft wächst.
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