Blick in eine Biomülltonne (Archiv- und Symbolbild)
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Biomüll-Kontrollen: Wo die Tonnen in Bayern gecheckt werden

Biomüll-Kontrollen: Wo die Tonnen in Bayern gecheckt werden

Beim Biomüll gebe es immer noch Missverständnisse, klagen Abfallbetriebe. Wie viel Müll deshalb verunreinigt ist, soll nun eine bundesweite Kontrolle zeigen. Welche Tonnen in Bayern sind betroffen? Und was passiert, wenn zu viel Plastik darin ist?

Über dieses Thema berichtet: BR24 Radio Bayern am .

Jede zwanzigste Biotonne könne die Müllabfuhr nicht mehr verwerten, weil unter anderem zu viel Plastik oder Metall darin gelandet ist. Hochgerechnet seien das immerhin 230.000 Tonnen unbrauchbarer Biomüll jährlich. Das hat eine bundesweite Untersuchung 2023 ergeben, durchgeführt vom Verein "wir für bio" – einem Zusammenschluss aus mehr als 80 kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieben. Jetzt, zwei Jahre später, folgt der nächste Check.

Welche bayerischen Städte und Landkreise nehmen teil?

Erstmals sind die Landkreise Ebersberg und Aschaffenburg sowie die Stadt Aschaffenburg bei den bundesweiten Biomüllkontrollen dabei. Bei den vergangenen Kontrollen vor zwei Jahren waren keine bayerischen Städte bzw. Landkreise vertreten. Insgesamt sollen die Kontrollen einen Monat laufen. Dann werden die Ergebnisse zusammengetragen und vom Verein "wir für bio" voraussichtlich bis Ende Oktober veröffentlicht.

Warum wird das gemacht?

Die Untersuchung 2023 ergab, dass von den insgesamt 5.000.000 Tonnen an Biomüll, die über das Jahr in Deutschland weggeworfen werden, rund 4,6 Prozent nicht nutzbar sind. So schreibt es "wir für Bio". Das seien die erwähnten übrigen 230.000 Tonnen, die zu viel Fremdstoffe enthalten. Die müssten als Restmüll entsorgt werden, was wiederum teurer ist. Ab wann der Biomüll "verunreinigt" ist, regelt die neue Bioabfallverordnung seit dem 01. Mai 2025.

Was gilt mit der neuen Bioabfallverordnung?

Nicht mehr als drei Prozent vom Inhalt der Biotonne dürfen sogenannte Fremdstoffe, also nicht-Biomüll wie beispielsweise Metall sein. Bei Plastik ist der Grenzwert noch strenger. Hier darf der Anteil in der Biotonne nicht über einem Prozent liegen. Sind diese Werte überschritten, würden die Verwertungsanlagen den Biomüll nicht mehr annehmen, erklärt Tanja Schweitzer, vom Verein "wir für Bio".

Worauf sollte ich achten bei meinem Hausmüll?

Ein häufiges Missverständnis, so Schweitzer von der kommunalen Abfallwirtschaft Ebersberg, seien die kompostierbaren Plastikmüllbeutel. Zwar zersetzen sich die Beutel, allerdings dauere das zu lange, um ihn direkt verwerten zu können. In der Praxis werde dann der Biomüll mit zu vielen kompostierbaren Plastikmüllbeuteln genauso als Restmüll verwertet.

Was passiert, wenn die Kontrollen Verstöße bemerken?

Jeder Landkreis, jede Stadt geht dabei unterschiedlich vor. In Ebersberg beispielsweise schaut der Abfalldienst beim Müll-Abholen in die Tonne, sagt Antje Remler von der kommunalen Abfallwirtschaft Ebersberg. Überschreite die Tonne dann die Werte der Bioabfallverordnung, leert der Abfalldienst die Tonne nicht. Wer seinen verunreinigten Biomüll dann loswerden will, müsse ihn teurer als Restmüll entsorgen oder die Fremdstoffe entfernen.

Solche vermeintlichen Strafen seien aber nicht das Ziel der Kontrollen, sagt Remler. Stattdessen nutze man die Kontrollen als Anlass, direkt vor Ort mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, um sie nochmal aufzuklären, was genau in die Biotonne gehört und was nicht.

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