Ein Umspannwerk im Nebel
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Notstrom aus erneuerbaren Energien - ob das funktioniert hat das Projekt LINDA getestet.

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Blackout-Test: Wenn die Energieversorgung zusammenbricht

Blackout-Test: Wenn die Energieversorgung zusammenbricht

Was wäre, wenn in Deutschland die Lichter ausgehen? Wie kann man trotzdem die Versorgung aufrechthalten? Wie funktionieren überlebenswichtige Infrastrukturen ohne Strom? In Schwaben hat man das mit alternativen Stromquellen durchgespielt.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Seit 2016 testen die Lechwerke, ob bei längeren Stromausfällen, erneuerbare Energien Notstrom erzeugen könnten. Es gab Feldversuche in Niederschönenfeld, Rain am Lech und heute in Leipheim. Ergebnis: Alles hat einwandfrei funktioniert. Das Projekt heißt LINDA: Lokale Inselnetzversorgung und beschleunigter Netzwiederaufbau mit dezentralen Erzeugungsanlagen bei großflächigen Stromausfällen. Auch die Technische Hochschule Augsburg und die Technische Universität München sind daran beteiligt.

Das Stromnetz in Deutschland verändert sich

Bisher kamen bei längerfristigen Stromausfällen fahrbare Dieselaggregate zum Einsatz, die einzelne Gebiete oder Gebäude mit kritischer Infrastruktur, wie Polizei oder Krankenhäuser, mit Strom versorgt haben. Das Stromnetz verändert sich aber gerade. Waren bisher große, zentrale Stromerzeuger, also Kraftwerke, die Regel, sind es heute immer häufiger kleine, dezentrale Stromerzeuger: Photovoltaik, Windkraft, Biogas. Das schafft zwar Probleme, weil das Netz umgebaut werden muss. Aber es könnte auch eine Chance sein, dachte man sich bei den Lechwerken: Wenn der Strom ausfällt, etwa weil ein Baum in die Leitung gestürzt ist, dann produzieren Wasserkraftwerke und Photovoltaik ja trotzdem Strom. Könnte man das nicht nutzen, um Bereiche der kritischen Infrastruktur zu versorgen?

Feldversuch in Niederschönenfeld hat einwandfrei funktioniert

Ein Problem ist, Photovoltaik-Anlagen speisen nur dann ins Netz, wenn die Netzfrequenz von 50 Hz gegeben ist, wenn es also einen Taktgeber gibt. Ob eine Insellösung funktioniert, also ein Bereich des Stromnetzes, der abgekoppelt vom normalen Netz nur einen kleinen Bereich versorgt, hat man in Niederschönenfeld im Landkreis Donau-Ries im ersten Teil des Projektes getestet. Taktgeber für die Frequenz von 50 Hz für das Inselnetz war ein Biomasse-Kraftwerk. Ergebnis: Es hat einwandfrei funktioniert.

Feldversuch in Leipheim: viele technische Herausforderungen

Heute hat der letzte Feldversuch stattgefunden. Getestet wurde, ob das Wasserkraftwerk in Leipheim in einer Insellösung das Pumpwerk in Niederstotzingen im Landkreis Heidenheim mit Strom versorgen kann. Dafür wurde eigens eine direkte Leitung vom Wasserkraftwerk zum Pumpwerk gebaut, genauer: 700 Meter bis zum Brunnen in Langenau bei Leipheim, denn von dort aus gab es schon eine Leitung. Da das Kraftwerk normalerweise nur ins Hochspannungsnetz einspeist, musste noch ein Transformator installiert werden. Die Hochschule Augsburg hat ein Steuerungsprogramm entwickelt, welches das Abkoppeln vom Netz und das Umschalten auf Notversorgung des Pumpwerks automatisch regelt, auch wenn das Pumpwerk mehr Strom brauchen sollte, weil noch Pumpen dazu geschaltet werden.

Auch beim heutigen Test hat alles geklappt. Für die Landeswasserversorgung hat die Lösung den Charme, dass beim Pumpwerk im Wasserschutzgebiet keine riesigen Dieseltanks für den Notfall angelegt werden müssen, die Donau kann die Pumpen betreiben. Eine Wasserversorgung für den Notfall für immerhin drei Millionen Menschen in Württemberg ist damit mit bayerischem Strom gesichert.

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