09.04.2025, Hessen, Ehringshausen/Herborn: Ein Polizist steht neben einem Tempo-Blitzer an der Autobahn. Im Rahmen des diesjährigen Speedmarathons werden Geschwindigkeitskontollen auf der Autobahn 45 (A45) zwischen Herborn und Ehringshausen durchgeführt. Foto: Christian Lademann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Blitzermarathon - Hessen

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Blitzermarathon: So viele Autofahrer wurden diesmal geblitzt

Blitzermarathon: So viele Autofahrer wurden diesmal geblitzt

Wer zu schnell fährt, den blitzt auch mal das Radargerät der Polizei. Gestern, beim so genannten Blitzermarathon, war die Chance in Bayern besonders groß. Im Rahmen der "Speedweek" die diese Woche in ganz Europa stattfindet – eine Bilanz.

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9832 Geschwindigkeitsverstöße hat die Polizei beim diesjährigen Blitzermarathon im Freistaat festgestellt. Im Vergleich zum letzten Jahr waren das 1205 Knöllchen mehr, allerdings könnte das auch an der gestiegenen Zahl der Messstellen liegen.

Messstellen in ganz Bayern

24 Stunden lang wurden die gefahrenen Geschwindigkeiten flächendeckend in Bayern überprüft, bis Donnerstagmorgen um 6 Uhr. Die Aktion soll für verantwortungsvolles Fahren sensibilisieren, denn zu schnelles Fahren führt nach wie vor zu vielen Todesopfern.

An der Aktion gegen Raser nehmen auch andere Bundesländer und weitere Staaten in Europa teil. Das europäische Netzwerk der Verkehrspolizei hat vom 7. bis 13. April die sogenannte “Speedweek” ausgerufen. An einzelnen Tagen in dieser Woche wird in verschiedenen europäischen Ländern verstärkt geblitzt.

Sensibilisierung statt Abzocke

Immer wieder diskutieren Verkehrsteilnehmer, ob es sich bei der Aktion nicht doch um Abzocke von Polizei und Gemeinden handle: Die seien schließlich daran interessiert, möglichst viele Knöllchen zu verteilen.

"Der Blitzmarathon hat nichts mit dem Generieren von Einnahmen zu tun. Unser Ziel ist es, Raser zu stoppen, Leben zu schützen und die Menschen für verantwortungsvolles Fahren zu sensibilisieren", erklärte dagegen Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner schon im Vorfeld. Vielmehr würden die Messstellen in ganz Bayern auf einer langen Liste, bereits Tage vorher veröffentlicht.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bezeichnete den Blitzermarathon als wichtigen Baustein im Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm: "Solche Aktionen sind unverzichtbar, um die Tempolimits wieder bewusst vor Augen zu führen und so vor den erheblichen Gefahren durch zu schnelles Fahren zu warnen."

Mit 180 km/h unterwegs

Auch dieses Jahr wurden dennoch wieder extreme Verstöße festgestellt: Spitzenreiter war ein Autofahrer, der auf der B2 bei Langenaltheim, im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken, mit halsbrecherischen 180 km/h gemessen wurde, obwohl dort nur 100 km/h erlaubt sind. "Einsicht in sein Fehlverhalten zeigte der Fahrer nicht,” so die Polizei. Laut Bußgeldkatalog bedeutet das 700 Euro Strafe, drei Monate Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg.

Innenminister Herrmann: "Immer noch viel zu viele Raser"

Dass einzelne Autofahrer, bezüglich Geschwindigkeit, so über die Stränge schlagen, verwundert einige der Verantwortlichen, die seit Jahren den Blitzermarathon begleiten, insbesondere weil die Messstellen ja bekannt sind. Darum der Kommentar von Bayerns Innenminister Herrmann: "Nicht nachvollziehbar!"

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