- Direkt zum aktuellen Artikel: "Cold Case" Simone Strobel: Ermittler hält an Verdacht fest
Am Montag begann im Fall der 2005 getöteten deutschen Rucksacktouristin Simone Strobel im australischen Sydney eine neue Untersuchung. Ihr Ziel ist es, die Beweise zu prüfen, die seit der ersten Anhörung im Jahr 2007 aufgetaucht sind. Die Anhörung wird bis Ende der Woche dauern. Auch die Geschwister Strobels und deutsche Forensiker sind vor Ort.
Die damals 25-jährige Simone Strobel aus Hausen im Landkreis Würzburg war 2005 bei einer Australienrundreise nachts von einem Campingplatz nahe der ostaustralischen Stadt Lismore, etwa 700 Kilometer nördlich von Sydney, verschwunden. Sechs Tage darauf wurde ihre unbekleidete Leiche wenige Meter entfernt versteckt unter Palmwedeln gefunden.
Angehörige wollen endlich Klarheit
Der damalige Freund Strobels wird als Zeuge an der neuerlichen Anhörung teilnehmen. 2022 wurde der Mann wegen Mordes festgenommen. Die Mordanklage gegen ihn war im Juni 2023 jedoch fallengelassen worden. Er ist mittlerweile verheiratet und lebt im westaustralischen Perth.
Strobels Geschwister hoffen, dass die Ermittlungen Antworten über den Tod ihrer Schwester bringen. "Meine Schwester (…) wurde mir gewaltsam genommen. Sie war ein liebenswerter Mensch, der das Leben liebte", habe Strobels Schwester laut ABC News mit Tränen in den Augen vor dem Gerichtssaal erklärt. "Sie freute sich auf ihr Abenteuer in Australien und wird von ihrer Familie und ihren Freunden schmerzlich vermisst", habe sie weiter gesagt.
Ermittler wollen Beziehung Strobels zu ihrem Freund genau untersuchen
Im aktuellen Verfahren untersucht der leitende Anwalt Philip Strickland, wie die Lügen des Ex-Partners über seine Beziehung zu Strobel und die Ereignisse in der Nacht ihres Verschwindens die ursprüngliche Ermittlung behindert haben könnten. Berichte aus Strobels Tagebuch legen nahe, dass Spannungen zwischen ihr und ihrem damaligen Partner bestanden. Zudem gibt es Aufnahmen einer Überwachungskamera, die zeigen, wie das Paar in der Nacht ihres Verschwindens nach starkem Alkoholkonsum einen Streit hatte. Zeugen hörten später lautes Geschrei am Campingplatz.
Partner des Opfers soll mehrfach gelogen haben
Laut australischen Medienberichten wies Strickland zu Beginn der Anhörung darauf hin, dass Strobels Ex-Freund anfangs über den Streit und den Alkohol- sowie Cannabiskonsum gelogen habe, was die Ermittlungen erschwert habe. Später verwies der leitende Anwalt auf neue Verdächtige, die angeblich den Mord an Strobel bereits gestanden hätten – darunter auch ein polizeibekannter Mann. Strobels Leiche sei an einem bekannten Kriminalitäts-Brennpunkt gefunden worden, an dem sich zwielichtige Einheimische aufhielten.
Mitreisende stritten ab, etwas mit dem Vorfall zu tun zu haben
Ihr damaliger Freund und zwei weitere Begleitende hatten immer bestritten, etwas mit dem Vorfall zu tun zu haben. Eine erste Untersuchung im Jahr 2007 fand zwar Hinweise auf eine mögliche Verwicklung der Tatverdächtigen, doch fehlten ausreichende Beweise für eine strafrechtliche Verfolgung.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!