Zollhund "Hardy", ein schwarzer Labrador mit Zoll-Marke, sitzt vor einem Polizeiauto am Flughafen München.
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Zollhund "Hardy" am Flughafen München

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Der Rauschgiftschnüffler vom Flughafen: "Hardy" geht in Rente

Der Rauschgiftschnüffler vom Flughafen: "Hardy" geht in Rente

Er war ein besonders erfolgreicher Schnüffler und hat den Rauschgiftschmugglern das Leben schwer gemacht. Jetzt ist Zollhund "Hardy" in den Ruhestand gegangen. Elf Jahre lang war er im Einsatz, die meiste Zeit davon am Flughafen München.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Das Hauptzollamt München hat kürzlich einen "tierischen Kollegen" verabschiedet: Zollhund "Hardy" ist jetzt Rentner. Als Schnüffler vom Dienst konnte er eine ziemlich gute Bilanz vorweisen, auf der er sich nun im wahrsten Sinne ausruhen darf.

Alterssitz mit Familienanschluss

Nach mittlerweile vier Monaten hat sich "Hardy" offenbar auch bestens in seinem Rentner-Dasein eingerichtet: in einem Haus mit Familienanschluss und Garten im Flughafen-Umland. Früher ging der Hund von dort aus mit Tobias Amberger sozusagen in die Arbeit. Heute liege er bevorzugt auf seinem "Bettchen", erzählt der Hundeführer, und nach wie vor gehe er leidenschaftliche gerne Gassi: "Es kann ihm gar nicht weit genug sein."

Erfolgreiche Bilanz nach elf Dienstjahren

Beim Gassigehen schnüffelt "Hardy" auch gerne überall herum, wenn auch nicht mehr so zielgerichtet wie früher im Dienst. Mehr als 30 Kilogramm Betäubungsmittel hat der schwarze Labrador im Laufe der Jahre entdeckt. Mit Tobias Amberger war er in der Regel am Flughafen unterwegs, um Drogenschmugglern das Handwerk zu legen – am Gepäckband oder dort, wo die Passagiere aus den Flugzeugen kommen.

Manchmal war das Duo aber auch an anderen Einsatzorten, etwa am Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) in München. Dort habe er bei einem Busfahrgast mal 100 Gramm Kokain gefunden, erzählt Amberger. Der größte Fund waren 28 Kilo Marihuana in einem Koffer. Aber auch kleinere Mengen hat Hardy erschnüffelt, und das sei eigentlich eine noch größere Leistung, betont sein Hundeführer.

Spürhunde-Ausbildung ist "harte Arbeit"

15 Spürhunde gibt es beim Hauptzollamt München. Manche sind auf das Auffinden von Bargeld spezialisiert, andere auf artengeschützte Waren oder eben auf Rauschgift. Die Ausbildung sei für die Hunde, aber auch für ihre Herrchen und Frauchen aufwendig, erklärt Sprecher Thomas Meister. Gut zwei Jahre dauere sie, und sie sei wirklich "harte Arbeit". Unter anderem werden die Tiere in der Hundeschule Neuendettelsau ausgebildet.

Für den Dienst als Spürhunde müssen sie auch einige Ansprüche erfüllen. Am Flughafen zum Beispiel müssen sie Lärm und Passagierbetrieb aushalten können und mit dem glatten Bodenbelag klarkommen, so Meister. Ganz wichtig sei aber auch, dass die "Chemie" zwischen Tier und Hundeführer oder -führerin stimmt, zumal der Spürhund auch ein Familienmitglied wird und nach der Arbeit mit nach Hause kommt.

Nachfolgerin ist schon eingezogen

Tobias Amberger und "Hardy" waren jedenfalls ein sehr gutes Team. "Hardy" versteht sich auch mit seiner Nachfolgerin, der Schäferhündin "Auri", die inzwischen ebenfalls bei den Ambergers lebt. Was sich auch im Ruhestand nicht verändert hat: Der mittlerweile zwölfjährige Labrador spielt immer noch gerne mit einem Gummiball – früher gab es den als Belohnung nach einem erfolgreichen Einsatz.

Wer sich für die Arbeit als Hundeführer oder ganz generell den Beruf des Zöllners oder der Zöllnerin interessiert, sollte sich schon einen Termin im Herbst vormerken: Am 27. September ist Infotag beim Münchner Zoll in der Landsberger Straße.

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