Die Klinik in Schwabach hat vergangenen Freitag Insolvenz angemeldet. Das veröffentlichte die Stadt am Samstag auf Ihrer Homepage. Sämtliche Bemühungen, das Krankenhaus wirtschaftlich zu stabilisieren, blieben erfolglos, so wird der Geschäftsführer des Krankenhauses, Walter Förtsch, in einer Pressemitteilung des Trägers Diakoneo zitiert.
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Im Februar hatte das Sozialunternehmen bekannt gegeben, die Gesundheitssparte zu verkaufen, sodass auch die Klinik in Schwabach im Bieterverfahren angeboten wurde. Es sei aber nicht gelungen, einen Käufer zu finden, so Diakoneo-Vorstand Michael Krach.
Insolvenzverwalter ist optimistisch
Der Insolvenzverwalter, der nun für die Klinik in Schwabach zuständig ist, blickt optimistisch auf die Zukunft des Hauses. Er sei überzeugt, dass das Krankenhaus erhalten werden kann und es auch erhalten werden muss, sagte Hubert Ampferl im Gespräch mit dem BR. Vielleicht sei die Insolvenz sogar zum richtigen Zeitpunkt von der Klinik beantragt worden, denn dadurch würden die kommenden drei Monate Gehälter vom Arbeitsamt gezahlt werden. Gleichzeitig würde der Betrieb wie bisher weiterlaufen. Daher habe man Zeit und Liquidität.
Im ersten Schritt möchte der Insolvenzverwalter durch das bereits in Auftrag gegeben Strukturgutachten klären, welche Leistungen die Klinik in Schwabach anbieten kann und welche notwendig sind. Dieses Gutachten wurde aufgrund der anstehenden Krankenhausreform zusammen mit dem Rother Krankenhaus in Auftrag gegeben. Er hofft, dass durch den Insolvenzantrag das Ergebnis beschleunigt wird. Damit könnte Insolvenzverwalter Ampferl im August im zweiten Schritt an einer Neuaufstellung des Krankenhauses arbeiten, mit den Leistungen, die Schwabach auch finanziell leisten kann. An eine Schließung denke er nicht.
Region brauche das Krankenhaus
Ampferl sei der Meinung, dass die Region das Schwabacher Krankenhaus braucht, weil auch viele Notfälle aus Nürnberg und Fürth behandelt würden. Damit sei aus seiner Sicht auch die Notaufnahme wichtig, auch wenn man das Ergebnis des Strukturgutachtens abwarten müsse, um sagen zu können, dass sie erhalten bleibt.
Stadt will sich für Patienten und Beschäftigte einsetzen
Der Oberbürgermeister von Schwabach, Peter Reiß (SPD), betonte auf BR Anfrage, dass er sich für die Belange der Patienten und der Beschäftigten des Krankenhauses einsetzen will. Diakoneo teilte mit, man habe zwar einen zweistelligen Millionenbetrag und Managementunterstützung in das Haus gesteckt, wegen Kostensteigerungen und gesunkenen Patientenzahlen seit der Corona-Pandemie hätten diese Bemühungen aber nicht gereicht.
Die Stadt Schwabach besaß bis Anfang Februar ein Viertel der Anteile der Klinik, die sie für einen symbolischen Euro an Diakoneo verkaufte. Damit ist die Stadt rechtlich weder in das Bieterverfahren noch in die aktuelle Insolvenz verwickelt.
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