Nachdem im August 2022 eine weibliche Leiche in einem Auto gefunden wurde, durchsuchten Polizisten ein Waldstück bei Ingolstadt.
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Suchmannschaften der Polizei in einem Waldstück

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Tod einer Doppelgängerin: Ermittler gehen von Mord aus

Tod einer Doppelgängerin: Ermittler gehen von Mord aus

Es ist ein bizarrer Fall: Eine 23-Jährige soll mit einem Komplizen im Sommer eine Frau umgebracht haben, die ihr zum Verwechseln ähnlich sah. Nun ist gegen die Verdächtigen Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden. Ihnen droht lebenslange Haft.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Eine Frau wird im Sommer tot in einem Auto entdeckt. Schnell glauben die Ermittler zu wissen, wer das Opfer ist. Doch der Fall ist komplizierter als zunächst vermutet - und die Wendung könnte als Vorlage für einen Fernseh-Krimi taugen.

Haftbefehl wegen gemeinschaftlich begangenen Mords erlassen

Im Ermittlungsverfahren zum sogenannten "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt wurde gegen die Tatverdächtige und ihren Komplizen jetzt Haftbefehl wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes erlassen. Ursprünglich hatte der Verdacht auf Totschlag gelautet, eine 23-jährige Frau und ihr 23-jähriger Komplize saßen deshalb bereits seit August 2020 in Untersuchungshaft. Sie sollen eine gleichaltrige Frau umgebracht haben, die der Tatverdächtigen zum Verwechseln ähnlich sah.

Tatverdächtige wollte ihren Tod vortäuschen

Die Ermittler sind inzwischen überzeugt davon, dass die 23-jährige Tatverdächtige aufgrund familiärer Probleme untertauchen und dazu ihren Tod vortäuschen wollte. Zusammen mit ihrem Komplizen soll die Deutsch-Irakerin den Plan entwickelt haben, eine Frau mit einem ähnlichen Aussehen zu suchen, diese zu töten und es so aussehen zu lassen, dass die 23-Jährige selbst das Opfer ist.

Gemeinsam hat das Pärchen dann einen Plan ausgearbeitet: Über Instagram suchten sie nach einer Frau, die ihr ähnlich sah. In dem sozialen Netzwerk kontaktierten sie mehrere Frauen über Chats und machten dort verschiedene Versprechungen. Zunächst waren sie mit dieser Methode erfolglos. Anfang August nahmen sie Kontakt zum späteren Opfer, einer gleichaltrigen Frau aus dem Raum Heilbronn, auf. Die Tatverdächtige holte am 16. August 2022 gemeinsam mit ihrem Komplizen das ausgesuchte Opfer aus Baden-Württemberg ab.

Familie verwechselt Tote zunächst mit Tochter

Schon auf der Rückfahrt sollen die Tatverdächtigen die 23-Jährige in einem Wald mit einer Vielzahl von Stichen getötet haben, heimtückisch und aus niederen Beweggründen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Nach der Tat fuhren sie nach Hause nach Ingolstadt und ließen die Getötete im Auto zurück.

In Ingolstadt drapierten sie die getötete Algerierin im Auto der Tatverdächtigen so, dass selbst die eigene Familie beim Auffinden glaubte, dass die Tote ihre Tochter ist. Die Polizei fand schnell heraus, dass es sich bei der Toten nicht um die Ingolstädterin handelte, und nahm die 23-Jährige sowie ihren 23-jährigen Komplizen schon am nächsten Tag fest.

Lebenslange Freiheitsstrafe für "Doppelgängerinnen-Mord" möglich

Seitdem sitzen die beiden Beschuldigten wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft - in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten. Aufgrund der inzwischen zusammengetragenen Ermittlungsergebnisse beantragte die Staatsanwaltschaft jetzt gegen die 23-Jährige und den 23-Jährigen Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts des gemeinschaftlich begangenen Mords. Jedoch sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, weitere Spuren und Datenträger sollen ausgewertet und zudem noch einige Zeugen vernommen werden.

Die Haftbefehle gegen die Tatverdächtige und ihren Komplizen wurden richterlich erlassen und in Vollzug gesetzt, das heißt die beiden bleiben weiter im Gefängnis - bis ihnen der Prozess gemacht wird. Statt maximal 15 Jahre für Totschlag droht den beiden jetzt eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes.

Mit Informationen von dpa.

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