Eine Frau mit einer Tätowiernadel in der Hand.
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Die Tätowiererin Maud Dardeau tätowiert einem Kunden ein Bild von Dürer auf sein Bein.

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"Dürer under your skin": Tattoo-Kunst in Nürnberg

"Dürer under your skin": Tattoo-Kunst in Nürnberg

Die Kunst von Albrecht Dürer ist weltweit bekannt und wirkt bis heute nach. Die Ausstellung "Dürer under your skin" präsentiert aktuell die Arbeit internationaler Tattoo-Künstler, die Dürers Werke modern interpretieren.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Rund 100 Fotografien von verschiedenen Tattoo-Künstlern sind im Albrecht-Dürer-Haus zu bestaunen. Unter vielen Bildern sind Beschreibungen zu lesen, welche Geschichte hinter einem Motiv steckt.

Spannend sind nicht nur die verschiedenen Interpretationen von Dürers Werken, sondern auch die Live-Tattoo-Performance einer Tätowiererin, die dazu extra aus Frankreich angereist ist - samt einem Kunden aus Kanada. Ganz im Sinne der Idee der Leiterin des Museums, Christine Demele, die dem Dürer-Haus mit der Ausstellung mehr internationale Strahlkraft verleihen will.

Herkules am Scheideweg als Tattoo

Maud Dardeau ist extra aus Bordeaux angereist. Mitgebracht hat sie Miguel aus Montreal in Kanada. Die beiden kennen sich bereits, denn Miguel hat schon einige Tattoos bei Dardeau stechen lassen. Jetzt soll ein neues dazu kommen - der Herkules am Scheideweg. Ein Kupferstich von Dürer, den die französische Künstlerin erstmal auf Papier gebracht hat und nun auf das rechte Bein von Miguel abpaust.

Viel Arbeit sei allein schon die Vorbereitung, erzählt sie, denn sie muss das gesamte Bild nicht nur zeichnen, sondern auch spiegeln, damit die Gesichter in die richtige Richtung schauen. Außerdem muss sie immer wieder etwas verschieben, denn auf einem Bein gibt es Muskeln und Rundungen, das muss alles stimmig sein, erklärt Dardeau.

Tätowiererin: "Ich liebe die Linien bei Dürer"

Die 40-jährige Französin steht sinnbildlich für das, was viele Tattoo-Artists, die extra zur Eröffnung der Ausstellung aus verschiedenen Ländern angereist sind, an den Werken Dürers schätzen: Seine klaren Linien und die besonderen Motive Dürers, das liebe sie, sagt Dardeau. Dürer habe eine ganz eigene Strichführung und jedes Werk zudem seinen eigenen Charakter, schwärmt sie. Seit über 12 Jahren sticht sie schon Dürer-Tattoos und es macht ihr bis heute jedes Mal aufs neue Spaß.

Bewunderung bekommt sie auch von einigen Besuchern, die in das kleine Schlafzimmer im Dürer-Haus kommen und Maud bei ihrer Arbeit beobachten. Die Live-Tattoo-Performance geht noch bis Samstagnachmittag. Miguel dagegen muss cool bleiben, denn das Tattoo ist aufwendig. Insgesamt drei Tage wird die Künstlerin brauchen, bis es fertig gestochen ist. Miguel ist aber zuversichtlich, Dardeau wisse schon, wie sie es macht. Sie beginne mit den großen Nadeln und wenn es anfänge, weh zu tun, nehme sie kleinere, sagt er lachend.

Über 300 Einsendungen aus aller Welt

Christine Demele, Leiterin des Albrecht-Dürer-Hauses in Nürnberg, hatte die Idee zu der Ausstellung "Dürer under your skin". Im Herbst vergangenen Jahres wurde ein Aufruf gestartet, auch über die sozialen Medien, dem Museum Bilder von Dürer-Tattoos zu schicken. Über 300 seien zusammengekommen, sagt Demele, sichtlich stolz. Von Australien, Südamerika, Europa bis hin zum nahe Osten stammen die Kunstwerke. Mit diesem Andrang habe man nicht gerechnet.

Rund 100 Motive sind nun im Museum zu sehen, 150 weitere in Mappen. Außerdem gibt es einen Katalog, in dem es nicht nur mehr Infos zu den Tattoo-Künstlern gibt, sondern auch dazu, welche Rolle die Tätowierkunst in der Geschichte hat und wie lange es schon Dürer-Tattoos gibt. Die Kunstgeschichte habe lange gebraucht, bis sie sich mit dieser Kunstform beschäftigt hat, erzählt Demele. Allein die Tatsache, dass es als Tattoo-Künstler schwierig sei, in die Künstlersozialkasse zu kommen, zeige, dass es noch Luft nach oben gebe. Tätowieren ist eine eigene Kunstform, sagt Demele.

Weitere Live-Tattoo-Performance

Im Mai haben dann weitere Interessierte die Möglichkeit, sich ebenfalls ein Dürer-Tattoo live stechen zu lassen. Der Berliner Künstler Christoph Aribert wird an zwei Wochenenden Motive des Nürnberger Malers auf die Haut bringen. Auf der Webseite des Museums kann man sich jetzt schon anmelden. Die Ausstellung "Dürer under your skin" ist noch bis September 2024 zu sehen.

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