Am Wochenende trifft sich die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Bayern zu ihrer Landestagung in Neumarkt in der Oberpfalz. Das Treffen findet alle vier Jahre statt. Dabei geht es zum einen um eine Bilanz, aber auch um einen Ausblick in die kommenden vier Jahre.
DLRG gewinnt an Ehrenamtlichen dazu
Verbandspräsident in Bayern, Manuel Friedrich, ist zufrieden. Die vergangenen Jahre seien sehr erfolgreich verlaufen für die DLRG. Die Mitgliederzahlen befänden sich im Aufwind und seien auf über 40.000 angewachsen. "Wir sehen, dass es den Menschen Spaß macht, sich ehrenamtlich zu engagieren", sagt Friedrich.
Die DLRG sei vor allem ein starker Jugendverband, betont Friedrich. Rund 60 Prozent der Mitglieder seien Jugendliche unter 27 Jahren. "Unser Jugendverband engagiert sich sehr, dass auch die Heranwachsenden zu demokratisch gebildeten Persönlichkeiten heranwachsen können", so Friedrich.
Fast 5.000 Einsätze im Jahr
Laut Friedrich leistet die DLRG Bayern im Jahr durchschnittlich rund 5.000 Einsätze. Neben Rettungs- und Suchaktionen waren darunter auch Einsätze im Katastrophenfall, wie das Hochwasser in Schwaben im vergangenen Juni.
In Bayern haben die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer der DLRG im vergangenen Jahr 170 Menschen das Leben gerettet – das sind 38 mehr als im Jahr zuvor. Jedoch war die Zahl der Badetoten in Bayern 2024 mit insgesamt 70 etwas höher noch 2023. Ein Hotspot ist meistens Oberbayern wegen der zahlreichen Badeseen.
Neue Landesschule in Scheinfeld
Zudem seien die Einsätze der vergangenen Jahre mittlerweile stark geprägt durch den Klimawandel und damit einhergehende Starkregenereignisse. Das erfordert eine gute Schulung der Ehrenamtlichen.
Bisher gibt es in Bayern noch kein zentrales Ausbildungszentrum. Doch das soll sich in den kommenden Jahren ändern. Der Landesverband plant eine Landesschule in Scheinfeld (Lkr. Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim). Die soll in zwei Jahren fertig sein.
Dreißig Minuten zum Schwimmbad
Eine weitere wichtige Aufgabe ist das Schwimmtraining. Bei der DLRG Bayern haben im vergangenen Jahr 17.535 Anfänger das Schwimmen gelernt. Hinzu kommen 14.300 Kinder in aufbauenden Schwimmtrainings. Insgesamt hat die DLRG Bayern 1.500 ehrenamtliche Schwimmlehrer. 400 haben 2024 die Ausbildung dazu abgeschlossen.
Besonders schmerzt es die Ehrenamtlichen der DLRG allerdings, wenn Schwimmbäder geschlossen werden müssen, weil sie sanierungsbedürftig sind und das Geld dafür fehlt. Friedrich findet, dass jedes Kind maximal nur dreißig Minuten zum nächsten Schwimmbad brauchen und die Möglichkeit haben sollte, dort auch schwimmen zu lernen.
100 Jahre DLRG Bayern
Am Wochenende wird nicht nur Bilanz gezogen und nach vorne geplant. Auch wählt der Landesverband seinen Präsidenten neu. Manuel Friedrich hat sich zur Wiederwahl gestellt. Aus dem DLRG-Umfeld heißt es, dass er auch im Amt bestätigt werden wird. Zudem steht 2027 eine Feier zum 100-jährigen Bestehen der DLRG an.
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