Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (am 23. Januar mit Bundeswehrsoldaten auf einer Übung in Rzeszow, Polen)
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Pistorius: Freiwilligkeit des Wehrdienstes ist nicht garantiert

Pistorius: Freiwilligkeit des Wehrdienstes ist nicht garantiert

Beim neuen Wehrdienst-Modell gilt die Freiwilligkeit nach den Worten von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nur bis auf Weiteres: Angesichts des Personalmangels und der russischen Bedrohung sei eine spätere Wehrpflicht nicht ausgeschlossen.

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Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat im Bundestag bekräftigt, dass die vereinbarte Freiwilligkeit beim neuen Wehrdienst an die Grundbedingung ausreichender Personalstärke geknüpft ist. Es gehe bei der Stärkung der Bundeswehr nicht nur um Geld und Beschaffung und neue Strukturen, sagte der SPD-Politiker im Bundestag. "Es braucht Männer und Frauen, die bereit sind, Verantwortung für unser aller Sicherheit zu übernehmen", sagte er.

Zuletzt 20 Prozent mehr Einstellungen in der Bundeswehr

Zugleich zeigte sich der SPD-Politiker in seiner Rede zuversichtlich, mit dem sogenannten "schwedischen Modell" eines freiwilligen Wehrdienstes Erfolg zu haben. Seit mehr als einem Jahr stiegen die Bewerberzahlen, im ersten Quartal dieses Jahres habe es im Vergleich zum Quartal des Vorjahres über 20 Prozent mehr Einstellungen allein im militärischen Bereich gegeben. 

Pistorius will das Interesse an der Bundeswehr weiter steigern, indem alle jungen Menschen angeschrieben und so für den Wehrdienst interessiert werden. Männer müssen das Schreiben beantworten, Frauen können es.

Das Ziel: 200.000 Soldaten bis 2031

Bis 2031 will die Bundeswehr über mindestens 200.000 aktive Soldaten und Soldatinnen verfügen. Derzeit hat die Bundeswehr gut 180.000 Aktive - beim personellen Höchststand der Bundeswehr 1987 waren es noch 500.000. Betrachtet man die aktuelle Truppenstärke, liegt Deutschland im internationalen Vergleich auf Rang 31.

"Bedrohungslage geht vor Kassenlage"

Am Geld jedenfalls sollen die Pläne der Koalition nicht scheitern. Noch vor der Regierungsbildung hatten Union und SPD - noch mit den alten Mehrheiten im Bundestag - die Möglichkeit geschaffen, Verteidigungsausgaben von mehr als einem Prozent der Wirtschaftsleistung künftig von der Schuldenbremse auszusetzen.

"Bedrohungslage geht vor Kassenlage", sagte Pistorius. Die Sicherheit dürfe nicht durch "Haushaltszwänge" geschwächt werden. Dabei mahnte Pistorius zur Eile: "Das Tempo der Krisen verlangt auch von uns neues Tempo."

Mit Material von AFP, dpa und Reuters

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Grundausbildung beim Luftwaffenausbildungsbataillon der Bundeswehr in Germersheim: Soldaten auf der Hindernisbahn
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