Wolfgang Nierhoff (Pegnitzer Gemeinschaft)
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"Erschreckend": Bürgermeister-Auto in Pegnitz angezündet

"Erschreckend": Bürgermeister-Auto in Pegnitz angezündet

Erst Dingolfing, dann Pegnitz: Auch der Bürgermeister der oberfränkischen Stadt berichtet von einer Brandstiftung. Sein Auto wurde offenbar angezündet, die Polizei ermittelt. Rathauschef Nierhoff äußert sich besorgt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 TV am .

Nach der mutmaßlichen Brandstiftung beim Dingolfinger Bürgermeister ist in Bayern ein weiterer Fall publik geworden: Ein Fahrzeug des Pegnitzer Bürgermeisters Wolfgang Nierhoff wurde offenbar absichtlich in Brand gesteckt. Der Kommunalpolitiker bezeichnete den Fall als "erschreckend". Er sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Man darf sich nicht einschüchtern lassen. Hier wurde eine Grenze überschritten."

Pegnitz: Bürgermeister-Auto in Brand gesteckt

Nach Angaben der Polizei hatte in der Nacht auf Samstag eine Anwohnerin in Pegnitz (Landkreis Bayreuth) einen Knall und Rauch am geparkten Fahrzeug ihres Nachbarn bemerkt. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass absichtlich versucht wurde, das Fahrzeug in Brand zu setzen.

Nach Nierhoffs Angaben hatte ein Reifen stark gequalmt. Außerdem bemerkte er noch Schäden am Lack und an einer Scheibe. Die Kripo ermittelt.

"Wir müssen anständig miteinander umgehen"

Ihm gehe es nicht um das Materielle, betonte er. Vielmehr sei er in Sorge, weil Anfeindungen gegenüber Politikern und allgemein gegen öffentliche Stellen zunähmen. "Aber das geht so nicht: Wir müssen anständig miteinander umgehen, wir müssen Sachen verbal klären", sagte er.

Nierhoff gehört der Gruppierung "Pegnitzer Gemeinschaft" an und ist seit 2020 Bürgermeister der Stadt. Pegnitz hat etwa 15.000 Einwohner.

Brandstiftung auch bei Bürgermeister von Dingolfing vermutet

Für Schlagzeilen sorgt bereits der überraschende Rücktritt des Dingolfinger Bürgermeisters Armin Grassinger (UWG). Er berichtete von Bedrohungen und Anfeindungen gegen sich und seine Familie, zudem von einer Brandstiftung in der Nähe seines Hauses. Nach BR-Informationen ging sein Dienstwagen kürzlich in Flammen auf, einen politisch motivierten Anschlag auf Grassinger schließen die Ermittler nicht aus.

Beleidigungen, Anfeindungen, Drohungen

Der Vorsitzende des Bayerischen Städtetags, Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU), wertete den Rücktritt des Dingolfinger Bürgermeisters als "Alarmsignal". In einer Mitteilung machte der Bayerische Städtetag deutlich, dass der Fall Dingolfing nur die Spitze des Eisbergs sei. Seit Jahren sei zu beobachten, wie das gesellschaftliche und politische Klima härter werde. "In Rathäusern mehren sich Fälle von Beleidigungen, Anfeindungen und Drohungen. Betroffen sind Mandatsträgerinnen und Mandatsträger sowie Mitarbeitende – auch mit ihrem privaten Umfeld, mit Ehepartnern und Kindern." Was mit Beleidigungen beginne, könne rasch in Gewalt enden.

Der Bayerische Gemeindetag forderte, Ermittlungsbehörden, Justiz und die zuständigen Ministerien müssten mit aller Härte gegen die Gegner des Gemeinwesens und der demokratischen Gesellschaft vorgehen. Gerade mit Blick auf die Kommunalwahlen im Jahr 2026 müsse man sich schützend vor die kommunalen Mandatsträger stellen, sagte Präsident Uwe Brandl. Die Verrohung der Diskussionskultur und die Zunahme tätlicher Angriffe seien besorgniserregend.

Zum Hören: Bürgermeister von Dingolfing tritt nach Bedrohungen zurück

Dingolfings Bürgermeister Armin Grassinger (UWG, Archivbild)
Bildrechte: Stadt Dingolfing
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Wegen angeblicher persönlicher Anfeindungen ist Dingolfings Bürgermeister Armin Grassinger (UWG) zurückgetreten. (Archivbild)

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