Eine australische Gerichtsmedizinerin hat gut 20 Jahre nach dem Tod der unterfränkischen Rucksacktouristin Simone Strobel neue Polizeiermittlungen gefordert. Strobel sei getötet worden, sagte Gerichtsmedizinerin Teresa O'Sullivan nach Abschluss einer neuen Untersuchung.
Genaue Todesursache weiter unklar
Die Gerichtsmedizinerin könne jedoch nicht sagen, was ihren Tod verursacht hat und wer dafür verantwortlich war. Die Anwälte des damaligen Partners Tobias M. der vor 20 Jahren getöteten Kindergärtnerin wollten feststellen lassen, dass ihr Mandant wohl nichts mit dem Tod der jungen Frau zu tun hatte. Doch so weit will die Gerichtsmedizinerin nicht gehen.
O'Sullivan erklärte, Anwälte von M. hätten sie aufgefordert, festzustellen, dass es "sehr unwahrscheinlich" sei, dass dieser etwas mit Strobels Tod zu tun habe. Sie halte es jedoch nur für unwahrscheinlich, dass M. bei der Tötung der 25-Jährigen und dem Verbergen ihrer Leiche allein gehandelt habe. Ebenso unwahrscheinlich sei, dass seine Schwester und deren Freund in den Tod Strobels verwickelt waren. Ihr einziges Ergebnis sei, dass es hierzu noch keine sicheren Schlüsse gebe.
Mordanklage gegen damaligen Partner wieder fallengelassen
Nach einer ersten Untersuchung 2007 erklärte die Gerichtsmedizin, es gebe nicht genügend Beweise, um eine Anklage zu erheben. 2020 setzte die Polizei eine Belohnung von einer Million australischen Dollar (rund 565.000 Euro) für Hinweise aus. Zwei Jahre später wurde M., der nach seiner Hochzeit den Namen seiner Frau angenommen hat, wegen Mordes und Behinderung der Justiz angeklagt. Doch im Jahr darauf wurde die Anklage fallengelassen.
Leiche nach sechs Tagen entdeckt
Die damals 25-jährige Kindergärtnerin aus dem unterfränkischen Rieden bei Würzburg war während ihrer Rucksackreise im Februar 2005 vermisst gemeldet worden. Sechs Tage später wurde Strobels nackte Leiche unter Palmwedeln in Lismore im Bundesstaat New South Wales gefunden – etwa 100 Meter von dem Wohnwagen entfernt, in dem sie mit ihrem damaligen Freund, dessen Schwester und deren Freund untergebracht war.
Mit Informationen von AP
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