Feuerwehrleute stoßen an ihre Grenzen: In voller Montur müssen sie beim Schanzenlauf die Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf bezwingen. (Archivbild)
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Feuerwehrleute stoßen an ihre Grenzen: In voller Montur müssen sie beim Schanzenlauf die Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf bezwingen.

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Feuerwehr am Limit: der Schanzenlauf in Oberstdorf

Feuerwehr am Limit: der Schanzenlauf in Oberstdorf

Mehr als 1.000 Stufen in voller Montur: Für den zweiten Wettkampf an der Heini-Klopfer-Schanze reisten wieder Feuerwehr und THW aus ganz Deutschland und darüber hinaus ins Oberallgäu. Vor Ort hat die Übung Tradition - und einen ernsten Hintergrund.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Selbst erfahrene Feuerwehrleute stoßen hier an ihre Grenzen: In voller Montur müssen sie beim Schanzenlauf die 1.013 Stufen der Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf bezwingen. Gequält schauen die Teilnehmenden unter ihren Atemschutzmasken hervor, während sie einen Fuß vor den anderen setzen, gelbe Sauerstoffflaschen auf dem Rücken und schwere Helme auf den Köpfen. "Komm, reiß dich zusammen!", feuert einer seinen Kollegen an und klopft ihm ermutigend auf die Schulter. "Ich bin fertig", keucht ein anderer. Vor ihm ragt die immer steiler werdende Schanze auf, er ringt nach Atem.

412 Meter, 162 Höhenmeter

Unter den 600 Teilnehmenden sind neben Feuerwehrleuten auch Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW). In Zweier-Teams treten sie für ihre jeweilige Truppe an. Bis oben gilt es zwar nur 412 Meter Distanz zu überwinden, dabei aber 162 Höhenmeter. Die Treppen werden stellenweise steiler, die Stufen höher, die Steigung erreicht bis zu 81 Prozent. "Das Härteste ist es, am Schluss durchzuziehen. Wenn alles brennt, die Lunge, die Beine: immer noch eine Stufe, eine geht noch", berichtet ein Teilnehmer. Nicht alle werden es am Ende ins Ziel schaffen.

Training für den Ernstfall

Für die Freiwillige Feuerwehr Oberstdorf hat die Übung Tradition: Bilder zeigen den Schanzenlauf schon vor 45 Jahren, als Training laufen Vereinsmitglieder mit Atemschutzgeräten einmal im Jahr die Schanze hoch. Daraus einen Wettkampf zu machen, die Idee hatte der Wettkampftreppenläufer Stefan Matheis aber erst vergangenes Jahr. Nachdem er den ersten Kommandanten Peter Vogler davon überzeugt hatte, fand am 21. Oktober 2023 die Premiere des Wettkampfs an der Schanze statt: mit rund 500 Teilnehmenden aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg.

Heuer sind es schon 100 mehr. "Warum tue ich mir das an?", fragt sich einer der Feuerwehrleute, die Antwort kennt er aber schon: "Wenn es um Menschenleben geht, muss ich meinen inneren Schweinehund auch überwinden können." Für den Schanzenlauf trainieren die Teilnehmenden Ausdauer und Fitness, die sie in ihrem Beruf dringend brauchen.

Teilnehmer: "Gefühlte Nahtoderfahrung"

Kurz vor dem Ziel, an den Startluken der Skiflieger, tönt von überallher lautes Piepsen: Die Atemschutzgeräte senden Warnsignale, denn zum Ende droht vielen, die Luft auszugehen. "Auf geht's Jungs, beißen!", feuern ihre Kollegen sie von der Seite an, während manche von ihnen auf allen Vieren die letzten Stufen erklimmen müssen.

"Die Luft hat gerade so gereicht", erklärt ein Teilnehmer, der es geschafft hat. Am Ziel ist er zu Boden gegangen, jetzt sitzt er an eine Wand gelehnt und schnauft durch. Ein anderer spricht von einer "Nahtoderfahrung". Dass er es trotzdem durchgezogen hat, macht ihn stolz. Und obwohl das Gewinnerteam mit einer Zeit von knapp zehn Minuten wie im vergangenen Jahr von der Freiwilligen Feuerwehr Oberjoch kommt: Glücklich wirken am Samstagnachmittag alle, die es ins Ziel geschafft haben.

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