Thomas Schmaus, Hauptmann der Gebirgsjägerbrigade, deren Soldaten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag einen Bären im Ostallgäu gesichtet haben wollen, betont auf Anfrage von BR24, dass die Sichtung "bei Weitem nicht gesichert" sei. Er findet es zurzeit noch "hochspekulativ", ob es in der Gegend tatsächlich einen Bären gibt.
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Mögliche Sichtung während eines Orientierungsmarsches
Demnach hätten die Soldaten das Tier auf einem Orientierungsmarsch im Zuge ihrer Ausbildung mit einem Nachtsichtgerät entdeckt. Obwohl sie zuvor im Rahmen ihrer Ausbildung mit dem Hilfsmittel vertraut gemacht worden seien, sei es das erste Mal gewesen, dass sie alleine bei Nacht damit gearbeitet haben. "Da kann man sich schnell täuschen", so Schmaus, "zum Beispiel, wenn das Nachtsichtgerät nicht scharf gestellt ist."
Genauer Ort der möglichen Sichtung noch unbekannt
Trotzdem sei es von den Soldaten richtig gewesen, ihren Verdacht zu melden. "Wir gehen dem auf den Grund", versicherte Schmaus. Den genauen Ort der Sichtung kennt Schmaus bislang nicht. Sie habe aber "grob im Raum Altenstadt" stattgefunden, also im Landkreis Weilheim-Schongau rund 30 Kilometer von der Ostallgäuer Gemeinde Halblech entfernt.
Bauernverband tendiert bei Wölfen und Bären zum Abschuss
Erich Krug, der Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbands im angrenzenden Landkreis Oberallgäu, hat sich auf BR-Anfrage besorgt gezeigt, dass auch umliegende Landkreise betroffen sein könnten. Da ein Bär "auch Strecke mache", könne er nicht ausschließen, dass auch angrenzende Landkreise betroffen sein werden. Allerdings werde er weitere Informationen abwarten, bevor er Hinweise an die Mitglieder herausgebe. Auf einen Bärenangriff könne man sich ohnehin nicht vorbereiten. "Man muss vorsichtig sein und eine Sichtung sofort melden", so Krug. Zwar seien nach den Viehscheiden keine Kühe mehr in den Alpen, in Tallagen stehe aber durchaus noch Vieh im Freien. Sollte der mutmaßliche Bär im Oberallgäu gesichtet werden, könne es sinnvoll sein, die Tiere reinzuholen.
Von der Politik fordert Krug einen klaren Plan, was man gegen Wölfe oder Bären unternimmt, wenn sie in die Gegend kommen. Er sei bereit, über Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren, tendiert aber zum Abschuss.
Experten suchen nach Bärenspuren
Experten des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) arbeiten derzeit daran, die Sichtung zu verifizieren. Sollte ihnen das gelingen, wäre das die erste bestätigte Sichtung in Bayern seit Mai vergangenen Jahres.
Die Mitglieder des "Netzwerks Große Beutegreifer" suchen nach Angaben des LfU derzeit in der Region, die durch das weltbekannte Märchenschloss Neuschwanstein bekannt ist, nach Trittspuren, Haaren oder Losung. Sollte Fell oder Kot gefunden werden, müsse beides aber noch genetisch untersucht werden. Dafür würden Experten dann mindestens zehn Tage benötigen.
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