Veranstalterin Alice Walchshöfer begrüßt die beiden Staffelteilnehmerinnen Brigitte Weinzierl und Monika Körner-Downes vor dem Zieltor.
Veranstalterin Alice Walchshöfer begrüßt die beiden Staffelteilnehmerinnen Brigitte Weinzierl und Monika Körner-Downes vor dem Zieltor.
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Veranstalterin Alice Walchshöfer (Mitte) begrüßt die beiden Staffelteilnehmerinnen Brigitte Weinzierl (links) und Monika Körner-Downes (rechts).
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Veranstalterin Alice Walchshöfer (Mitte) begrüßt die beiden Staffelteilnehmerinnen Brigitte Weinzierl (links) und Monika Körner-Downes (rechts).

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Fit im fortgeschrittenen Alter: Damen-Staffel startet durch

Fit im fortgeschrittenen Alter: Damen-Staffel startet durch

Über 70 und topfit: Immer mehr ältere Menschen starten beim Langstreckentriathlon Challenge in Roth, ob spätberufen oder sportlich seit der Kindheit. Eine Damen-Staffel macht's vor.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Mit einem Kopfsprung hechtet Brigitte Weinzierl im Rother Freibad ins Wasser. Sie krault ein paar Bahnen, gönnt sich noch eine lockere Übungseinheit vor dem großen Wettkampftag. Am darauffolgenden Morgen wird sie ihren 73. Geburtstag feiern. Sie wirkt im Schwimmbecken munter wie ein Fisch. Sie liebt die Schwerelosigkeit und das Element Wasser. In der Seniorenwertung ist sie sogar Europameisterin über 400 Meter Lagen. Schon von klein auf ist die Unterschleißheimerin sportlich unterwegs.

Neue Sportart? Lieber spät als nie

Ob mit 60, 70 oder 80: Bewegung ist immens wichtig für die Gesundheit, das predigt der Sportmediziner Martin Halle von der TU München immer wieder. Auch im Alter kann man noch mit neuen Sportarten beginnen und sogar Muskeln aufbauen.

Ein Leben ohne Bewegung können sich die drei Seniorinnen Brigitte, Monika und Gesine gar nicht vorstellen. Sie starten gemeinsam als Damen-Staffel beim Langstreckentriathlon Challenge in Roth. Brigitte Weinzierl schwimmt 3,8 km im Kanal. Anschließend übernimmt Monika Körner-Downes den Rad-Part und fährt 180 Kilometer durch den Landkreis. Marathon-Läuferin Gesine Hoeft wird dann die 42 km ins Ziel laufen. Auch sie ist 73 Jahre alt und schnürt als Deutsche Meisterin regelmäßig die Laufschuhe.

Strapazen ja, aber warum?

Manchmal frage sie sich schon, warum sie sich das antue, sagt Radfahrerin Monika. Sie war bereits 1998 als Einzelstarterin beim Langstreckentriathlon in Roth dabei – und seitdem immer wieder. Doch letztlich kennt sie den Grund für ihre große Triathlon-Begeisterung: "Es macht mir Spaß, mich zu bewegen und es tut mir körperlich und mental gut." Gesine Hoeft plagen zwar eine Stimmbandentzündung und ein Muskelfaserriss. Doch als noch praktizierende Ärztin weiß die 73-Jährige selber ganz genau, dass Sport wie ein Medikament wirkt. Es kommt jedoch auf die passende Dosierung an.

Im Trend: Sport im fortgeschrittenen Alter

Fit bleiben und Sport treiben, auch im Alter: Dieser Trend wird beim Langstreckentriathlon in Roth deutlich. Immer mehr Menschen beginnen erst spät mit dem Triathlon, erzählt Veranstalterin Alice Walchshöfer. Die Grande Dame des Rother Triathlons ist selber über 70 Jahre alt und freut sich besonders über den Start der Damen-Staffel in fortgeschrittenem Alter. Darüber hinaus wünscht sie sich, dass sich grundsätzlich mehr Frauen trauen. Denn noch immer gibt es deutlich weniger Triathletinnen als Triathleten.

Mitten im Leben

Alice Walchshöfer kümmert sich innerhalb der Gesellschafter-Familie hauptsächlich um die Finanzen und ist in der heißen Phase vor dem Rennen fast rund um die Uhr auf den Beinen. "Das ist auch eine Challenge, wenn ich die Schritte an den Tagen zusammenzähle", sagt die 73-Jährige schmunzelnd. Sie steht stellvertretend für eine neue Generation älterer Frauen, die auch im Rentenalter weiterhin beruflich und ehrenamtlich aktiv bleibt. Das gilt auch für die drei Staffelteilnehmerinnen.

Großer Gewinn durch Sport

Radfahrerin Monika Körner-Downes arbeitet noch als Architektin und Marathon-Läuferin Gesine Hoeft als Ärztin. Schwimmerin Brigitte Weinzierl engagiert sich als Kommunalpolitikerin und als Präsidentin eines Sportvereins. Sie findet es schön, "wenn man in der Rente nicht aus dem Leben geworfen wird, sondern die Gesellschaft weiter aktiv miterlebt und auch unterstützen kann."

Die ehrenamtliche Tätigkeit im Verein mache sie auch deshalb, weil ihr der Sport so viel im Leben gegeben habe. So habe sie sich nicht nur vom "Pummelchen zur sportlichen Frau" entwickelt, sondern habe über den Sport auch ihren Ehemann sowie viele nette Menschen kennengelernt.

Lampenfieber gehört dazu

Trotz großer Lebenserfahrung, sportlicher Fitness und Souveränität gehört ein bisschen Lampenfieber zu einem großen Wettkampf wie in Roth dazu. "Ohne Herzklopfen fehlt mir die nötige Körperspannung", gibt Monika Körner-Downes zu. Auch die anderen haben den nötigen Respekt vor dieser Challenge. Doch zu dritt nehmen sie die besondere Herausforderung an. Natürlich vermischt sich die Nervosität mit Vorfreude sowie Dankbarkeit darüber, dass sie mit über 70 noch so gesund und fit sind. Vielleicht auch dank des lebenslangen Sports.

Der BR überträgt den Langstreckentriathlon Challenge Roth am Sonntag von 6:15 Uhr bis 15 Uhr live im BR Fernsehen und im Stream.

VIDEO: Ü-70-Damenstaffel beim Challenge Roth

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