Etwa 15 Frauen spielen bei Flutlicht auf dem Fußballplatz der DJK Gnotzheim locker Fußbälle hin und her. Zweimal die Woche trifft sich die Damenfußballmannschaft zum Training. Sie ist gerade erst in die Bezirksliga aufgestiegen und bereitet sich nun auf das Spitzenduell gegen den Tabellenersten, den TSV Brodswinden, vor. Das Spiel wird hart werden, sagen die Spielerinnen. Die Stimmung im Training ist trotzdem locker. Denn die jungen Frauen sind nicht nur Fußballkolleginnen. "Das ist eine ziemlich coole Truppe hier. Es ist so richtig familiär, harmonisch und einfach super. Nicht nur Sport, sondern weitaus mehr", findet die Kapitänin der Mannschaft Linda Kirsch.
Mit Rückenwind ins Spiel
Dass sich die Mannschaft so gut versteht, das zeigt sich auch in den Spielergebnissen. Aktuell stehen die Aufsteiger auf Platz zwei der Tabelle – hinter dem TSV Brodswinden. "Wir hatten aber auch schon Phasen, da lief es nicht so gut. Gerade da ist die Mannschaft sehr wichtig. Dass man sich trotzdem gegenseitig unterstützt und pusht", sagt Spielerin Sophia Wittmann. Aktuell geht die DJK Gnotzheim aber mit Rückenwind in die Partien – wie in die gegen den TSV Brodswinden.
"Ohne Vereine kein Zusammenhalt"
Bei den Heimspielen kommen viele Gnotzheimerinnen und Gnotzheimer zum Zuschauen. Beim Spitzenduell finden sich trotz der Kälte um die 50 auf dem Sportplatz im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ein. Auch Bürgermeister Jürgen Pawlicki (parteilos) ist mit dabei. Dass es in Gnotzheim so viele Vereine und engagierte Ehrenamtliche gibt, ist für den Ort existenziell, sagt er. "Ohne Vereine kein Zusammenhalt im Dorf. Um das Dorfleben aufrechtzuerhalten, die Gesellschaft aufrechtzuerhalten, haben wir neun Vereine, die das ganze Leben aktiv gestalten von Januar bis Dezember", so Pawlicki.
Auch die Frauen der Fußballmannschaft sind immer mittendrin. Zum Beispiel bei der Kerwa vor einigen Wochen. "Da waren wir sehr stark vertreten und sind schon mit die Stimmungsmacher, würde ich sagen", sagt Sophia Wittmann und lacht.
Spielerinnen haken Niederlage ab
Das Spiel gegen den TSV Brodswinden läuft unterdessen nicht gut für die DJK. Zwei Spielerinnen verletzten sich. Am Ende gewinnt der Tabellenerste aus dem Landkreis Ansbach mit 3:0. Aber kein Grund für die jungen Frauen, den Kopf hängenzulassen.
Verlieren gehört dazu, sagt der Trainer der Mannschaft, Alexander Raab. "Wenn mal ein Fehler passiert ist, dann klatschen sie sich gleich wieder ab und dann geht’s normal wieder weiter. Die Niederlage ist kein großer Rückschlag", sagt er. Die Spielerinnen umarmen sich, klopfen sich auf die Schulter und machen einen Haken hinter die Niederlage. Beim nächsten Spiel wollen sie wieder angreifen – für sich und auch für ihr Dorf.
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