Die Fliegerbombe, die im Nürnberger Stadtteil Großreuth hinter der Veste gefunden worden war, ist in der Nacht erfolgreich entschärft worden. Um 03.35 Uhr gab die Stadt Entwarnung – nach fast genau einer Stunde Arbeit hatten die drei Sprengmeister den 450 Kilogramm schweren Blindgänger unschädlich gemacht. Für den Zeitraum der Entschärfung war der Luftraum gesperrt und der ÖPNV ausgesetzt worden.
Zuvor hatten Feuerwehr und Sprengmeister einen Evakuierungsradius von 800 Metern festgelegt. Innerhalb dieses Gebietes mussten alle privaten und öffentlichen Gebäude geräumt werden, teilte ein Sprecher der Feuerwehr dem BR mit. Nach Angaben der Stadt begann die Evakuierung um 20.30 Uhr und war um 02.20 Uhr in der Nacht abgeschlossen. Die Entschärfung der Fliegerbombe begann um 02.35 Uhr.
Bis zu 21.000 Menschen von Räumung betroffen
Rund 21.000 Menschen waren aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Betroffen waren auch mehrere Altenheime und medizinische Einrichtungen. Um alle Bewohnerinnen und Bewohner zu erreichen, fuhren Fahrzeuge mit Lautsprechern durch das Gebiet. Am späten Abend gingen Einsatzteams von Haus zu Haus. Der Stadtpark, der ebenfalls im Evakuierungsgebiet liegt, wurde mit einer Drohne überflogen, um sicher zu gehen, dass sich dort niemand mehr aufhält.
Laut Angaben der Stadt war es die bislang größte Evakuierungsaktion in Nürnberg nach dem Fund einer Weltkriegsbombe. Im Verlauf des Einsatzes waren der Stadt zufolge insgesamt 1.500 Kräfte vor Ort, unter ihnen Feuerwehrleute, Rettungsdienste, Polizei und Technisches Hilfswerk. Für die Rücktransporte der Bewohnerinnen und Bewohner der Senioreneinrichtungen nach der Entschärfung wurden demnach weitere Kräfte angefordert, um diejenigen zu entlasten, die schon seit Stunden im Einsatz waren.
Evakuierung: Stadt stellt zehn Busse bereit
Die Nürnberger Verkehrsgesellschaft stellte den Angaben zufolge für die Evakuierung zehn Busse bereit. Diese nahmen ab etwa 20 Uhr Bürgerinnen und Bürger auf, um sie in eine Betreuungsstelle zu bringen. Diese wurde im Berufsbildungszentrum (BBZ) eingerichtet mit Platz für bis zu 1.200 Personen. Oberbürgermeister Marcus König und Schulreferentin Cornelia Trinkl besuchten die Betreuungsstelle am späten Abend, um sich vor Ort ein Bild zu machen.
Video: In Nürnberg wurde eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden
Bus der Stadt Nürnberg für Evakuierung (Aufnahme vom 14.11.25)
Bauarbeiter entdeckten 450-Kilo-Bombe
Auf den 450 Kilogramm schweren Blindgänger waren Arbeiter bei Bauarbeiten auf Höhe der Avenariusstraße 35 im Stadtteil Großreuth hinter der Veste gestoßen, teilte das Rathaus mit. Es handelte sich um eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Weil die Bombe bei den Bauarbeiten bewegt wurde, konnte die Entschärfung nicht warten.
Airport Nürnberg sagt für Samstag geplante Notfallübung ab
Der Fliegerbombenfund sorgt auch für den Ausfall einer für Samstag geplanten Notfallübung am Flughafen Nürnberg. Organisationen wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste stünden durch den Einsatz rund um die Weltkriegsbombe nun nicht für die Übung zur Verfügung, so der Flughafen. Auch die Flughafenfeuerwehr unterstützte demnach die Evakuierungsmaßnahmen vor Ort. Der Airport sagte die Notfallübung daher ab.
Mit Informationen von dpa.
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