Kurz nach einem B-Jugendfußballspiel auf dem Sportplatz in Nonnenhorn (Landkreis Lindau) zwischen der SG Hege/Bodolz und der SG Unterzeil II hat der Trainer einer der beteiligten Mannschaften den Schiedsrichter angegriffen und leicht verletzt.
Jugendtrainer greift Schiedsrichter an: Polizei ermittelt
Wie die Polizei mitteilte, hatten die Spieler der unterlegenen Mannschaft aus Unterzeil den Unparteiischen nach Spielende zunächst beleidigt. Dann habe der 45-jährige Trainer ihn geschlagen und ihm das Hemd zerrissen. Der Schiedsrichter erlitt laut Polizei leichte Verletzungen am Oberkörper. Der Angriff habe erst durch das Eingreifen des Trainers der SG Hege/Bodolz gestoppt werden können, hieß es.
Noch vor Eintreffen einer Polizeistreife habe er den Schiedsrichter erneut bedroht und ihm den Mittelfinger gezeigt. Der Grund für die Attacke war laut Polizei zunächst nicht bekannt. Es werde nun wegen vorsätzlicher Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt.
Nicht nur Einzelfälle
Immer wieder kommt es im Jugend - oder Amateurbereich zu Gewalt gegen Schiedsrichter. Im Oktober vergangenen Jahres soll ein Spieler des FT Jahn Landsberg nach einer Roten Karte einen Schiedsrichter bewusstlos geschlagen haben.
Im vergangenen Jahr hatte der DFB in seinem "Lagebild Amateurfußball" (externer Link) von 909 Fußballspielen berichtet, die in der Saison 23/24 wegen eines Gewalt- oder Diskriminierungsvorfalls abgebrochen werden mussten. Bei insgesamt 1.288.631 Spielen im Amateurbereich hatte es laut DFB 3.719 Spiele mit einem Gewaltvorfall und 2.520 Spiele mit einem Diskriminierungsvorfall gegeben. Die Zahl dieser Fälle war zuletzt rückläufig.
Zur aktuellen Saison hatten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und seine 21 Landesverbände – darunter der Bayerische Fußball-Verband (BFV) – ein Pilotprojekt gegen Gewalt im Amateurfußball beschlossen. Dabei wurden im Amateur- und Jugendbereich bundesweit einheitliche "Beruhigungspausen" eingeführt. Die Spielunterbrechungen des sogenannten "STOPP"-Konzepts (externer Link) können von den Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern eingesetzt werden, wenn sich die Gemüter während eines Spiels zu sehr erhitzen. Darüber hinaus wurden Schulungen für Vereine angekündigt und eine Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft München begonnen.
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