Der 20 Jahre alte Mann, der am vergangenen Donnerstag in einem ICE nahe Straßkirchen mehrere Menschen verletzt hatte, ist in eine Psychiatrie verlegt worden. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilt, hat das Amtsgericht Regensburg den Untersuchungshaftbefehl in einen Unterbringungsbefehl umgewandelt. Laut einer Sachverständigen könnte der Mann vermindert schuldfähig sein.
Verdächtiger ist psychisch krank
Der 20-Jährige wurde von einer forensisch-psychiatrischen Sachverständigen begutachtet, so die Polizei. Diese diagnostizierte bei ihm ein "komplexes psychopathologisches Störungsbild aus dem schizophrenen Formenkreis". Das bedeutet, der junge Mann leidet an einer schizophrenen Erkrankung, weswegen seine Schuldfähigkeit während der Tat erheblich gemindert gewesen sein könnte.
Der Tatvorwurf lautet weiterhin auf versuchten Mord in zwei Fällen und gefährlicher sowie fahrlässiger und vorsätzlicher Körperverletzung.
Mehrere Menschen bei Angriff verletzt
Bei der Attacke im Zug wurde der mutmaßliche Angreifer selbst schwer verletzt – er lag bis vor kurzem in einem Regensburger Krankenhaus. Dort wurde ihm der Haftbefehl eröffnet. Nun ist er in einer Fachklinik untergebracht, so das Präsidium.
Auch die vier Opfer mussten stationär behandelt werden. Drei davon konnten das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen, berichtet die Polizei. Die 51 Jahre alte Frau aus Syrien muss weiter unter ärztlicher Aufsicht bleiben.
Keine neuen Erkenntnisse zum Motiv
Der mutmaßliche Täter und die vier Opfer kannten sich nicht untereinander. Warum der Syrer auch Landsleute angriff, ist weiter unklar.
Unterdessen wurde die Wohnung des 20-Jährigen in Wien durchsucht – "mit negativem Ergebnis", so die Ermittler: Zum Tathergang und zum Tatmotiv seien keine weiteren Erkenntnisse hinzugekommen.
ICE-Notbremsung nach Attacke im Zug
Mit einem Hammer und einer kleinen Axt bewaffnet hatte der 20-Jährige am Donnerstag in einem ICE, der von Hamburg nach Wien unterwegs war, mehrere Menschen verletzt. In einem Gerangel wurde der Angreifer zu Boden gebracht. Der Zug legte nahe Straßkirchen im Landkreis Straubing-Bogen eine Notbremsung ein.
Die Polizei nahm den Syrer noch am Tatort fest. Er ist in Österreich gemeldet, wo ein Asyl-Aberkennungsverfahren gegen ihn läuft, weil er in diesem Jahr zweimal rechtskräftig verurteilt worden war.
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