Die Abfallmenge um mutmaßlich illegal von Bayern nach Tschechien transportierten Müll könnte höher sein als bisher vermutet. Wie die Regierung der Oberpfalz am Donnerstag mitteilte, hat ein Dienstleistungsunternehmen, das von der Regierung mit dem Rücktransport und der ordnungsgemäßen Verwertung der Abfälle engagiert wurde, Mitte Juni die Abfälle untersucht.
165 Tonnen mehr Müll als angenommen
Dabei wurde eine Mehrmenge an gleichartigen Abfällen in Höhe von rund 165 Tonnen festgestellt. Auch sie soll die Oberpfälzer Firma nach Tschechien gebracht haben. Bisher ging man von rund 460 Tonnen aus. Laut einem Sprecher der Regierung der Oberpfalz sind auch die 165 Tonnen als illegal einzustufen.
Die Regierung forderte am Mittwoch das Oberpfälzer Unternehmen auf, binnen einer Woche die Abfälle zurückzuholen. Solle dies nicht geschehen, plane der Freistaat Bayern aus Gründen der Effizienz auch diese Abfälle zurückzuholen und zu entsorgen, so der Sprecher. Aktuell stehe aber noch kein Rückholdatum fest. Unklar ist, ob die Kosten letztlich von der öffentlichen Hand getragen werden müssen.
Oberpfälzer Firma sieht Schuld bei Abnehmer in Tschechien
Das beschuldigte Unternehmen in der Oberpfalz, das inzwischen Insolvenz angemeldet hat, bestreitet illegal vorgegangen zu sein und verweist auf den Abnehmer in Tschechien.
Rückblick: Das Oberpfälzer Unternehmen, das für die illegalen Mülltransporte verantwortlich sein soll, hatte die Abfälle nicht aus Tschechien zurückgeholt – wie von den zuständigen Behörden angeordnet.
Die Oberpfälzer Regierung musste eine sogenannte Ersatzvornahme einleiten. Das bedeutet, dass der Freistaat die Rücknahme und Entsorgung des Mülls übernimmt – darunter Schrott und Rückstände von Windkraftanlagen und Autokarosserien.
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