Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für den morgigen Freitag vor einer "starken Wärmebelastung" im westlichen Unterfranken. Auf der DWD-Warnkarte sind die Landkreise Miltenberg, Main-Spessart, Bad Kissingen sowie die Stadt- und Landkreise Aschaffenburg und Würzburg in hellem Violett eingefärbt, was für eine "Hitzewarnung" steht. Der DWD sagt für Freitag bis zu 33 Grad Celsius für Unterfranken voraus. Für den Rest Bayerns gibt es derzeit keine entsprechende Warnung.
Der Landkreis Main-Spessart warnt zudem per Pressemitteilung und weist auf die gesundheitlichen Gefahren hin, die von Hitze ausgehen - insbesondere für Ältere, Pflegebedürftige, Kranke, Säuglinge und Kleinkinder.
Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe
Wenn die Temperaturen stark ansteigen, wird das vor allem auch für Menschen in größeren Städten zum Problem - Faktoren, die dazu beitragen: zu wenig Grün, zu viele Flächen sind versiegelt.
Knapp 85 Prozent der deutschen Städte, die im Hitze-Check von der Deutschen Umwelthilfe (externer Link) analysiert wurden, leiden unter mittlerer oder extremer Hitze. Vor allem im Süden Deutschlands in Städten wie Mannheim, Ludwigshafen oder Worms ist die Hitzebetroffenheit besonders hoch. In Norddeutschland stehen die Städte besser da - sie profitieren von geringeren Sommertemperaturen.
Extreme Hitze – auch in Bayerns Städten
In Bayern sind Aschaffenburg, Nürnberg und Fürth auf den letzten Plätzen in Sachen Hitzeschutz. Auch in Bamberg, Augsburg und Schweinfurt sind viele Einwohnerinnen und Einwohner von extremer Hitze betroffen.
Die Mehrzahl der Menschen lebt dort in Stadtteilen, in denen es besonders heiß werden kann. Insgesamt bewegen sich Bayerns Städte im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld. Am besten schneiden im Freistaat Passau, Landshut und Bayreuth ab.
Bayern geografisch im Nachteil
"Natürliche haben bayerische Städte im Vergleich zu Städten in Schleswig-Holstein schlechtere Voraussetzungen, weil: Es ist heißer in Bayern als in Hamburg", so Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe. "Dazu kommt, dass viele dieser Städte historische Stadtkerne haben, wo wenig Grün vorhanden ist - aus Denkmalschutzgründen."
Nun sei es wichtig, dass grüne und blaue Infrastruktur wie Bäume und Brunnen die gleiche Priorisierung bekommen, wie der Wohnungs- oder Straßenbau. "Das ist die Maßnahme, die tatsächlich für Abkühlung sorgen kann, für Verschattung, für saubere Luft", so Metz.
Positiv-Beispiel Passau
Passau zeigt, wie das gehen kann. In der Stadt sind Hitze und Hitzeschutz ein großes Thema. Zwar sind gerade die Stadtränder enorm grün und auch die Flüsse bringen eine Kühle, aber in der dicht bebauten historischen Altstadt kann es sehr heiß werden. Deshalb hat die Stadt vor einem Jahr einen Maßnahmenkatalog für mehr Hitzeschutz beschlossen.
Erste Umsetzungen sind schon zu sehen: zum Beispiel neu gepflanzte Bäume an mehreren Punkten der Altstadt, am Römerplatz wurden Kugelbäume durch Schirmplatanen ersetzt. Die Platanen wachsen in die Breite und sollen mehr Schatten als ihre Vorgänger liefern. In der Altstadt werden außerdem zwei Trinkwasserbrunnen aufgestellt, die Wasser spenden und für Wasserdunst zum Durchlaufen sorgen.
Analyse basiert auf Satellitendaten
Für den Hitze-Check wurden 190 Städte mit über 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern untersucht. Der "Hitzebetroffenheitsindex" wurde mithilfe von Satellitendaten anhand von vier Indikatoren erhoben: Oberflächentemperatur, Versiegelung, Grünvolumen und Bevölkerungsdichte. So konnte auch erhoben werden, in welchen Stadtteilen die Menschen besonders von Hitze betroffen sind.
Grafik: Bayernkarte - Wetterwarnungen des DWD
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Warnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:
Stufe 1 (gelb, Wetterwarnung) / Stufe 2 (orange, Warnung vor markantem Wetter) / Stufe 3 (rot, Unwetterwarnung) / Stufe 4 (dunkelrot, Warnung vor extremem Unwetter) / Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung
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