Die Marionetten Kasperle und Teufel auf dem Augsburger Rathausplatz
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Das Kasperle aus der Augsburger Puppenkiste ersetzte das Turamichele
Bildrechte: BR / Eva Heime
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Das Kasperle aus der Augsburger Puppenkiste ersetzte das Turamichele

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Kinderfest in Augsburg: Puppenkiste springt fürs Turamichele ein

Kinderfest in Augsburg: Puppenkiste springt fürs Turamichele ein

Rund um den Michaelitag ist in Augsburg jedes Jahr Turamichele-Zeit, doch heuer fehlt der Star des Fests: Das Turamichele musste wegen der Baustelle am Perlachturm ausziehen. Ersatz fand sich mit der Augsburger Puppenkiste.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Normalerweise schaut zum Turamichele-Fest halb Augsburg nach oben – auf den Perlachturm am Rathausplatz. Zu jeder vollen Stunde öffnet sich dort ein Fenster, und das Turamichele sticht im Takt der Glockenschläge auf den Teufel ein. Doch der Perlachturm ist eingerüstet. Die Turamichele-Figur verbringt die Zeit der Baustelle in einer Werkstatt und wird dort restauriert. Das Fest drohte auszufallen. Für Heinz Stinglwanger von Augsburg Marketing war das keine Option: "Das ist so emotional, das kannst Du nicht ausfallen lassen", sagt er und fügt an: "Der beste Ersatz ist die Augsburger Puppenkiste. Punkt."

Kasperle und Michael ersetzen das Turamichele

Marionetten erzählen also dieses Mal das Stechen zwischen Gut und Böse. Mittendrin das Kasperle und natürlich der Teufel, der in diesem Jahr gelöst von der Spielapparatur seinen Unfug treibt. "Der Teufel ist ein Tunichtgut, treibt sich nachts in der Stadt herum und schmeißt Altglas in die Ecken", erzählt Marionettenspiel Hans Kauzmann. Weil die Augsburger so nicht richtig schlafen können, muss das Kasperle etwas tun und bekommt dabei Unterstützung von seinem Freund Michael.

Ein Fest mit langer Tradition

Das Turamichele-Fest ist fast 500 Jahre alt. In den 1970er Jahren entwickelte es sich zu dem Kinder- und Familienfest, wie es bis heute gefeiert wird. Seinen Ursprung hat es in der Sage vom Erzengel Michael, der einst einen Drachen aus den Augsburger Wäldern verjagt haben soll. Im Perlachturm wurde dieser Sieg über das Böse mit einer Holzfigur nachgespielt. Generationen von Kindern haben die Stiche mitgezählt. Eine Mutter erzählt, was für viele auf dem Rathausplatz gilt: "Wir gehen her, seit ich ein Kind bin und mein Papa war schon hier als er ein Kind war und das gehört einfach dazu."

Auch 2026 wohl wieder mit der Puppenkiste

2026 feiert die Stadt 500 Jahre Turamichele. Die Bauarbeiten am Perlachturm werden bis dahin nicht abgeschlossen sein. Heinz Stinglwanger von Augsburg Marketing deutete an, dass deshalb auch dann wieder mit der Augsburger Puppenkiste gefeiert wird.

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