Special-Olympics-Teilnehmerin Kristin Heberle an der Kletterwand
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Klettern mit Behinderung: "keine Reha-Maßnahme, sondern Sport"

Klettern mit Behinderung: "keine Reha-Maßnahme, sondern Sport"

Mehr als 50 Sportler mit geistiger und mehrfacher Behinderung aus ganz Bayern sind in Augsburg beim Klettern gegeneinander angetreten. Bei dem Wettbewerb im Rahmen der "Special Olympics" wollten sie nicht nur ihre sportlichen Fähigkeiten zeigen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat am Dienstag in Augsburg gemeinsam mit Special Olympics Bayern einen Kletterwettkampf für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung veranstaltet. Dabei ging es nicht nur um den Sport, sondern auch um Selbstvertrauen und Vertrauen in andere, die die Kletterer am Boden mit dem Seil sichern, sagte Trainerin und Organisatorin Alina Dajnowicz.

Klettern für Teilhabe, Respekt und Anerkennung

"Das ist keine Reha-Maßnahme, keine Art Physio-Therapie, sondern das ist Sport", betont Dajnowicz. Klettern sei für Menschen mit Behinderung genauso geeignet wie jede andere Sportart - Freude an der Bewegung und der Höhe vorausgesetzt. Immerhin sind die Wände bis zu 18 Meter hoch.

Einer, der sich an der Wand versucht hat, ist Jovan Markovic aus Marktoberdorf. Er ist zufrieden mit seiner Zeit. "Ich hab ein gutes Gefühl. Die Route war nicht schlecht", sagt Markovic. Auch Kristin Heberle wählte eine Route an der Wand, musste diese aber abbrechen. Traurig ist sie trotzdem nicht. "Alles gut, ich bin stolz, das läuft schon", sagte sie.

Ziel der Veranstaltung war es, Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung eine Plattform für sportliche Leistung, persönliche Erfolgserlebnisse und soziale Teilhabe zu bieten, heißt es in einer Ankündigung des DAV. Man wolle ein Zeichen setzen für Teilhabe, Respekt und Anerkennung.

Ehrenamtlicher Einsatz von DAV-Mitgliedern und Schülern

Ermöglicht wurde das Klettern auch durch den ehrenamtlichen Einsatz von Alpenvereins-Mitgliedern sowie von Schülerinnen und Schülern des Augsburger St.-Anna-Gymnasiums. Sie bekamen für den Tag in der Kletterhalle unterrichtsfrei.

Einer der Ehrenamtler war Freddie Lenke. Er stoppte die Zeit der Sportlerinnen und Sportler. Ihm gefiel besonders, dass dort jeder "richtig Bock zu klettern" hatte. "Alle freuen sich darauf, sich beweisen zu dürfen und haben strahlende Augen", erzählte der junge Mann.

Das Sportklettern für geistig und mehrfach Behinderte fand zum zweiten Mal an der Augsburger Kletterwand statt.

Mia Meggle klettert eine der Wände im Augsburger Kletterzentrum hinauf.
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Mia Meggle aus Kaufbeuren ist eine der mehr als 50 Teilnehmer bei dem Special Olympics-Kletterwettbewerb in Augsburg.

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