Plenterwälder sind gut durchmischt und werden nachhaltig bewirtschaftet.  So trotzen sie dem Klimawandel und sind robust.  Seit Generationen werden sie je an die nächste Generation weitergegeben.
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Planterwälder im Westallgäu

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Klimaresistente Wälder: Im Westallgäu längst Realität

Klimaresistente Wälder: Im Westallgäu längst Realität

Hitze und Hochwasser machen vielen Wäldern seit Jahren zu schaffen. Nicht aber den Plenterwäldern im Westallgäu. Sie sind gut durchmischt, uralt und sehr robust. Und: Sie bringen ihren Besitzern auch noch Geld.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Zurzeit läuft im Westallgäu die Zapfen-Ernte. Hoch oben in den Wipfeln pflücken Baumkletterer gerade die Zapfen der Weißtanne. Zapfen sind besonders wertvoll für die Waldbesitzer. Aus dem Saatgut werden junge Bäume herangezogen.

Plenterwälder sind Mischwälder

Einer, der das nicht machen muss, ist Tobias Ihler. Denn sein Wald in der Nähe von Weiler-Simmerberg im Landkreis Lindau wächst von allein nach. Ihler muss kaum investieren. Sein Wald ist ein sogenannter Plenterwald, ein bewirtschafteter Mischwald. Uralt, von Generation zu Generation weitergegeben. Solche Wälder gibt es im Schwarzwald und im Westallgäu. Hier stehen Buchen, Weißtannen, Fichten, aber auch andere Bäume wie Ahorn und Eschen – von ganz jung bis hin zu alten Bäumen. Das macht sie besonders robust.

Die Motorsäge knattert. Tobias Ihler hat das Visier am Schutzhelm heruntergeklappt und sägt Äste ab. Ein Sturm hatte einen Baum umgenommen. Jetzt liegt der Stamm über jungen Nadelbäumen. Ihler schneidet sie frei. So bekommen sie wieder Licht und können besser wachsen. "Der Plenterwald ist ein Mehrgenerationen-Wald von ganz klein bis ganz groß", erklärt Tobias Ihler. Diese Art von Wald sei durch Eingriffe des Menschen so entstanden. "Man nimmt immer die ältesten Bäume raus – das ist das Nutzholz – und dadurch schafft man Licht und dadurch können die anderen Generationen wieder aufkommen."

Klimaresistente und robuste Wälder

Ein anderes Wald-Modell ist der sogenannte Altersklassenwald. Dort steht Baum an Baum, Reihe neben Reihe nach Alter sortiert. Sie sind auf Ertrag ausgerichtet und werden jährlich geerntet. Der Nachteil: "Das ist eine Monokultur. Monokulturen sind sehr anfällig für Krankheiten", sagt Tobias Ihler. Wenn sich dort der Borkenkäfer breit mache, dann räume er komplett auf. Sprich: Es werden viel mehr Bäume befallen, die dann umgesägt werden müssen. Plenterwälder sind laut Ihler wegen ihrer Mischung von Baumarten dagegen gut geschützt. Man müsse nur die befallenen Bäume fällen. Der Rest bleibe stehen.

Plenterwälder kommen deshalb auch besser mit den kontinuierlich steigenden Temperaturen zurecht. Förster Florian Schwarz vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten sagt, dass Plenterwälder wiederum bei Starkregen viel Wasser in der Fläche zurückhalten könnten und in sich sehr stabil seien. Schwarz spricht von einer herausragenden Bedeutung angesichts des Klimawandels.

Auch Plenterwälder bringen Umsatz

Wie bei den auf Gewinn ausgerichteten Wäldern wird das Holz der Plenterwälder aus dem Westallgäu ebenfalls exportiert. Allerdings: Ein Großteil bleibt laut Waldbesitzervereinigung in Lindenberg (WBV Westallgäu) in der Region. Die WBV verkauft das Holz von rund 2.400 Mitgliedern, zum Beispiel an Sägereien, an die Industrie, an Holzhausbauer.

Auch das Holz von Tobias Ihler. Bei ihm wachsen im Jahr rund zwölf Kubikmeter Holz pro Hektar, die er wieder entnehmen könne, sagt Ihler. Er verwendet das Holz aus seinem Wald zurzeit auch selbst: Aus einer seiner Weißtannen hat er sich Bretter für die Hausfassade sägen lassen. Förster Florian Schwarz ergänzt: "Das lohnt sich." Er spricht von einem spürbaren Einkommen im Nebenerwerb bereits bei einer Waldfläche von fünf Hektar. Betrieben mit Flächen ab 300 Hektar gehe es gut, sagt Schwarz.

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