Der Eingang zum Dillinger Krankenhaus
Bildrechte: BR/Judith Zacher
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Das Dillinger Krankenhaus hat sein Defizit gesenkt - die Lage bleibt aber trotzdem ernst.

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Kreiskliniken Dillingen - weniger und doch noch zu viel Schulden

Kreiskliniken Dillingen - weniger und doch noch zu viel Schulden

Das drückende Defizit bei den Kreiskliniken Dillingen-Wertingen fällt mit zehn Millionen Euro weniger dramatisch aus als befürchtet. Dennoch: Das Haus bleibt in den roten Zahlen. Nicht nur im Landkreis Dillingen wird der Ruf nach Bundesmitteln laut.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Ein Defizit von rund zehn Millionen Euro: Das hat sich für die Kreis-Kliniken Dillingen-Wertingen im vergangenen Jahr ergeben. Eine Menge Geld und doch ein geringeres Minus, als ursprünglich erwartet worden war. Zwischenzeitlich sei man sogar von einem noch höheren Defizit für das Jahr 2023 von bis zu 15 Millionen Euro ausgegangen, so Dillingens Landrat Markus Müller (FW). Die Zahlen für das Jahr 2023 wurden am Montagnachmittag im Krankenhausausschuss des Dillinger Kreisrats vorgestellt.

Bündel von Sparmaßnahmen

Reduziert werden konnte das Defizit durch viele verschiedene Maßnahmen: So habe man etwa teurere Leihkräfte durch festangestelltes Personal ersetzt, Synergien besser genutzt, Doppelstrukturen abgebaut und bei den Laborkosten gespart. All diese Maßnahmen stehen im Medizinkonzept der Kliniken. Die Wertinger Notaufnahme ist zudem nur noch tagsüber geöffnet. Das wird finanziell aber erst im kommenden Jahr Auswirkungen haben.

Fast alle Kliniken in Bayern schreiben rote Zahlen

Müller macht aber auch deutlich: Der Landkreis Dillingen stehe nicht alleine da. 80 bis 90 Prozent der bayerischen Kliniken schrieben rote Zahlen. Er fordert hier die Bundespolitik auf, die Finanzierung der Krankenhäuser besser abzusichern, also mehr Geld bereitzustellen. Die medizinische Versorgung der Menschen auf dem Land sei ihm ein wichtiges Anliegen. Zuletzt habe man allerdings insgesamt 30 Millionen Euro in die beiden Krankenhäuser stecken müssen: Das bringe den Landkreis an seine Belastungsgrenze und sei auf Dauer nicht machbar, so Müller. Dennoch will er weiteres Einsparungspotenzial nutzen: So soll zum Beispiel noch mehr mit anderen Kliniken zusammengearbeitet werden, um noch mehr Synergieeffekte zu erzielen. Mit dem Bezirkskrankenhaus Günzburg und dem Spitalkrankenhaus Nördlingen wird das bereits praktiziert.

Dillinger Landrat: "So kann es nicht weitergehen"

Die Initiative, Brandbriefe unter anderem an Gesundheitsminister Lauterbach zu schreiben, wie zuletzt etwa aus den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech oder auch aus Mainburg im Landkreis Kelheim an Landes- und Bundespolitiker, kann der Dillinger Landrat gut verstehen. Man sei im Landkreis Dillingen in einer ähnlichen Situation. Die finanzielle Lage spitze sich mehr und mehr zu. Dabei sei die Gesundheitsversorgung der Menschen doch eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. So könne es nicht weitergehen.

Ausgaben steigen - Einnahmen bleiben

Bei den beiden Krankenhäusern im Landkreis habe man es zwar geschafft, Kosten einzusparen. Unterdessen würden die Ausgaben immer weiter steigen, deshalb, so Landrat Müller, lasse sie das trotz aller Anstrengungen "ein Stück weit ins Leere laufen". Die Situation bringe den Landkreis, der freilich auch andere Aufgaben habe, an die Grenze der Leistungsfähigkeit. "Wenn wir gleichwertige Lebensverhältnisse in Bayern und Deutschland haben wollen bei der medizinischen Versorgung der Menschen, brauchen wir eine wesentlich bessere Unterstützung vom Bund und vom Land", so sein Appell an die Verantwortlichen in München und Berlin.

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