Ein Wegweiser zeigt die Richtung zu einem Landarzt an.
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Landarztprämie: Etwas mehr Mediziner wollen aufs Land

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Landarztprämie: Etwas mehr Mediziner wollen aufs Land

Landarztprämie: Etwas mehr Mediziner wollen aufs Land

Noch immer sind viele Arztpraxen in ländlichen Regionen Bayerns unbesetzt. Doch gerade gibt es etwas Zuwachs. Denn im ersten Quartal des Jahres haben mehr Mediziner die "Landarztprämie" beantragt. Vielerorts bleibt der Mangel jedoch.

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Das Interesse an der bayerischen Landarztprämie wächst. In den ersten drei Monaten dieses Jahres seien schon 81 Anträge eingegangen, sagte die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Im vergangenen Jahr waren im selben Zeitraum nur 51 Anträge eingegangen. 2024 waren es insgesamt 161 Anträge.

Die Gesundheitsministerin wertet das anhaltende Interesse als Zeichen, "dass die Landarztprämie ihren Zweck erfüllt und kontinuierlich Niederlassungen im ländlichen Raum hinzukommen". Bisher seien in diesem Jahr bereits 36 Anträge bewilligt worden. 24 der Antragsteller mit Zusage sind Hausärzte, die übrigen sind Fachärzte und Psychotherapeuten.

Immer noch viele Praxen am Land unbesetzt

Allerdings müssen die Menschen in ländlichen Regionen oft noch immer weite Strecken auf sich nehmen, wenn sie eine Arztpraxis aufsuchen wollen. Denn viele bayerische Praxen auf dem Land sind unbesetzt - allein bei den Hausärzten sind es derzeit rund 470. Wenn Ärztinnen und Ärzte aus Altersgründen aufhören, finden sie am Land oft keinen Nachfolger mehr.

Eklatant ist der Ärztemangel zum Beispiel in Oberfranken: Denn nirgendwo in Deutschland gibt es bezogen auf die Bevölkerungsdichte so wenige Ärzte und Psychotherapeuten mit Kassenzulassung wie in Teilen Oberfrankens. Das geht aus Daten des Bundesarztregisters aus dem vergangenen Jahr hervor. Angesichts des hohen Durchschnittsalters der praktizierenden Medizinerinnen und Mediziner ist in manchen Regionen damit zu rechnen, dass in den kommenden Jahren zahlreiche Praxen schließen, ohne dass es einen Nachfolger gibt.

💡 Was ist die Landarztprämie?

Ziel der 2012 eingeführten Landarztprämie ist die Förderung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Allgemeinärztinnen und Fachärzte werden mit bis zu 60.000 Euro vom Staat unterstützt, PsychotherapeutInnen mit einer Prämie bis zu 20.000 Euro. Voraussetzung ist laut Gesundheitsministerium, dass sich die Mediziner in Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern niederlassen. Zudem dürfen diese Gemeinden nicht ärztlich überversorgt sein. Für Psychotherapeuten gilt eine Höchstgrenze von 40.000 Einwohnern. (erklärt von BR24)

Im Video: Was tun gegen den Hausärztemangel?

Eine medizinische Angestellte versogt eine Patientin.
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Landarztquote: Was tun gegen den Hausärztemangel?

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