Zehn Jahre nach der Landesgartenschau in Alzenau ziehen die beiden Erholungsparks im Herzen der Stadt noch immer viele Menschen an.
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Zehn Jahre nach der Landesgartenschau in Alzenau ziehen die beiden Erholungsparks im Herzen der Stadt noch immer viele Menschen an.
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Landesgartenschau Alzenau: Sommermärchen vor zehn Jahren

Landesgartenschau Alzenau: Sommermärchen vor zehn Jahren

Mehrere Millionen Euro hat die Stadt Alzenau 2015 in ihre Landesgartenschau investiert. Was geblieben ist: Zwei Erholungsparks im Herzen der Stadt, die auch Besucherinnen und Besucher aus dem benachbarten Hessen anziehen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Kinder spielen in wellenförmig angelegten Kneippbecken, Erwachsene liegen auf Hängematten zwischen Bäumen oder treffen sich auf einen Schoppen Frankenwein am Winzerpavillon. Zehn Jahre nach der Landesgartenschau in Alzenau ziehen die beiden Erholungsparks in der Stadt noch immer viele Menschen an.

Bilanz nach zehn Jahren: Geld nachhaltig angelegt

In Zeiten klammer Kassen haben Kommunen in der Vergangenheit einen Rückzieher gemacht beim Vorhaben Gartenschau. Das unterfränkische Schweinfurt hatte die Landesgartenschau 2026 aus finanziellen Gründen zurückgegeben. Im letzten Sommer zog das oberbayerische Penzberg die Reißleine. Acht Millionen Euro für eine Landesgartenschau gab der Haushalt nicht mehr her.

"Wir können uns wohl noch glücklich schätzen, dass wir vor zehn Jahren dran waren angesichts der gestiegenen Kosten in allen Bereichen", so Alzenaus Bürgermeister Stephan Noll. 6,5 Millionen Euro hatte die Gartenschau abzüglich aller Fördergelder unterm Strich gekostet. "Wenn man sich überlegt, wir hatten hier brach liegendes Gelände und Schrebergärten. Wenn man sieht, wie nachhaltig das Geld angelegt ist. Es sind pulsierende Gartenanlagen geworden, Treffpunkte und man kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass sie nicht da sind. Das ist Identität." In der Nähe sei eine Tagesstätte und es kämen viele Senioren und Familien mit Kindern, erzählt Noll.

Treffpunkt aller Generationen

Der Generationenpark liegt nur wenige Gehminuten vom Rathaus entfernt direkt am Flüsschen Kahl. Blumen- und Hochbeete, Hecken und Bäume liegen links und rechts der gepflegten Wege. "Ich gehe jeden Tag durch den Park, das ganze Jahr über", sagt eine Seniorin, die auf einer Bank am Kneippbecken sitzt. Ihre Freundin nickt: "Die Leute kommen sogar aus Frankfurt hierher und aus anderen Kommunen, weil man hier so viel machen kann, gerade mit Kindern. Und es kostet nichts." Ein paar Meter daneben sitzt ein Vater mit zwei Kindern und er lacht: "Ich komme aus dem hessischen Ausland, aus Bruchköbel, regelmäßig her." Was bei seinen Buben am besten ankommt? Na, das Wasser im Kneippbecken und die Riesenröhrenrutsche auf dem Abenteuerspielplatz.

Ein Sommermärchen im Sahara-Sommer

Der Sommer 2015 war einer der heißesten und trockensten Sommer in Unterfranken seit 40 Jahren. Besonders die Gärtnerinnen waren gefordert, denn 17.000 Sommerblumen, hunderte Sträucher, Stauden und Bäume mussten gegossen werden. Mehr als 2.000 Veranstaltungen gab es in den drei Gartenschau-Monaten von Mai bis August. Über 270.000 Besucherinnen und Besucher kamen.

Die Landesgartenschau war eine Herausforderung für Alzenau. Doch keiner will das Gartenschaugelände heute missen. Immer mittwochs hat der Winzerpavillon geöffnet, wo jede Woche ein anderer Winzer aus der Region seinen Wein ausschenken darf. Der Förderkreis Gartenschau, der sich nach dem Mega-Event gegründet hat, lädt hier zum Stammtisch ein. Vorsitzender Christoph Oftring: "Wir sorgen mit Aktionen wie dem Pflanzenmarkt oder kostenlosen Liegestühlen, die wir verteilen, für ein Treffen der Generationen. Und sehen Sie sich um: Alle Tische sind belegt, die Leute spielen Boule, picknicken auf Bänken, genießen die Blumen, die Atmosphäre – besser geht Stadtentwicklung nicht."

BR-Korrespondentin Karin Küx interviewt den Bürgermeister von Alzenau.
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Die Landesgartenschau in Alzenau im Jahr 2015 hat bis heute positive Auswirkungen.

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