Im Juni hat ein Wels zweimal Badende im mittelfränkischen Brombachsee angegriffen und für große Aufmerksamkeit gesorgt. Die Behörden geben nun vorerst Entwarnung. Fischer vor Ort haben mehrere Badestellen per Echolot befahren und keine weitere Welse ausfindig gemacht. Das teilte das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen mit.
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Vor zwei Wochen hatten Welse zweimal innerhalb weniger Tage Schwimmer im Bereich von Badeinseln des Brombachsees attackiert und leicht verletzt. Das Landratsamt hatte daraufhin eine Überprüfung der Badestellen veranlasst. In der vergangene Woche biss laut Polizei ein Wels einen 69 Jahre alten Schwimmer in den Arm an und fügte dem Mann eine Schürfwunde zu. Der Senior wurde am Ufer behandelt.
Laichzeit vermutlich Ursache für Wels-Angriffe
Fischereiexperten gehen davon aus, dass die Welse während der Laichzeit unterhalb der Badeplattformen Eier abgelegt hatten. Diese hätten die Welse dann verteidigt, als sich Schwimmer und Badende den Plattformen genähert hätten. Vermutlich waren die Fische wegen des derzeit niedrigen Wasserstands im Uferbereich, wo sich die Welse gewöhnlich aufhalten, in Richtung Badeinseln ausgewichen.
Vorsichtsmaßnahme: Weiter Suche nach Welsen
Das Landratsamt verwies darauf, dass die Laichzeit nach Angaben des Fischereiverbands Mittelfranken in diesen Tagen endet, sodass die Fische ihren Laich nicht mehr beschützten. Trotzdem habe der Fischereiverband die Angler vor Ort gebeten, auch in den nächsten ein bis zwei Wochen die Badebereiche und Badeinseln verstärkt auf Waller – wie Welse auch bezeichnet werden – abzusuchen.
Laut dem Fischereiverband können Angriffe von Welsen auf Badende grundsätzlich erst wieder zur Laichzeit im kommenden Jahr passieren. Das Landratsamt will sich mit Blick auf die nächste Laichzeit 2026 mit dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach und dem Fischereiverband zu vorsorglichen Maßnahmen abstimmen.
Sechs Menschen durch Welse leicht verletzt
Bei der ersten Wels-Attacke am 20. Juni hatten fünf Badende leichte Verletzungen erlitten. Der Fisch wurde daraufhin von der Polizei angeschossen, Angler hatten den Wels anschließend getötet. Ein Restaurant in der Region verarbeitete den Fisch und bot Waller-Spezialitäten auf der Karte an.
In der vergangenen Woche kam es dann erneut zum Angriff eines Welses im Brombachsee. Er attackierte einen Schwimmer im Bereich einer Badeinsel. In diesem Fall wurde der Fisch nicht getötet. Stattdessen wurde die Badeinsel an Land gebracht.
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