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Neue Trasse Ulm-Augsburg soll an der A8 verlaufen

Neue Trasse Ulm-Augsburg soll an der A8 verlaufen

Die Deutsche Bahn (DB) hat ihren Favoriten für die Bahntrasse Ulm-Augsburg vorgestellt. Demnach soll die Neubaustrecke an der A8 verlaufen und über Zusmarshausen führen. Das sind die Pläne.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Strecke Ulm-Augsburg ist Teil der "Magistrale für Europa", die Paris mit München, Wien und Budapest verbindet. Damit auch hier Züge mit Höchstgeschwindigkeit fahren können, muss die Trasse teilweise neu gebaut werden. Zuletzt waren noch drei Trassenvarianten zwischen Ulm und Augsburg im Rennen – und aus allen dreien ist nun eine Kombination entstanden.

Die neue Bahnstrecke (externer Link) soll durch Burlafingen und Nersingen verlaufen. Damit bleibt bis kurz vor Leipheim die Strecke da, wo sie bislang schon entlangläuft. Darüber hinaus soll auch ein neuer Regionalzughalt in Zusmarshausen ermöglicht werden. Insgesamt orientiert sich die Trasse am Verlauf der A8 zwischen Ulm und Augsburg. Die Trasse greift laut Bahn somit nur geringfügig in Natur und Landschaft ein. Anwohner dagegen befürchten eine zusätzliche Lärmbelastung.

Intensiver Austausch mit Politik und Anwohnern

Die jetzt vorgeschlagene Variante sei das Ergebnis eines intensiven Austauschs mit Politik und Anwohnern in der Region sowie einer wissenschaftlichen Begleitung durch die Universität Innsbruck. In der Pressemitteilung teilte Ingrid Felipe, im Vorstand der DB InfraGoDB für lnfrastrukturplanung und -projekte zuständig, mit: "Das Projekt hat eine hohe Zustimmung in der Region sowie eine starke Unterstützung durch die regionale Politik. Dennoch – das gehört zur Ehrlichkeit dazu – geht so ein Bauprojekt leider nicht ohne Eingriffe in die Lebenswelt von Anwohnerinnen und Anwohnern. Umso wichtiger, dass wir im konstruktiven Dialog bleiben, um die Strecke möglichst anwohnerinnen- und anwohnerfreundlich auszugestalten, zum Beispiel durch gute Lösungen beim Lärm- und Erschütterungsschutz."

Baubeginn gegen Ende des Jahrzehnts

Im nächsten Schritt soll die Vorschlagsvariante weiter optimiert werden. Beispielsweise werde die DB mit den Menschen in der Region über die betroffenen Naturschutzgebiete und über die Ortsdurchfahrt Burlafingen sprechen. Im Mai 2025 soll dann der Bundestag darüber entscheiden, ob die ICE-Strecke so umgesetzt wird. Dann folgen weitere Planungen und das Genehmigungsverfahren. Mit einem Baubeginn für die Ausbaustrecke Augsburg-Ulm rechnet die Bahn erst gegen Ende dieses Jahrzehnts, also nicht vor 2030. Wie lange es dauert, bis wirklich Züge fahren, ist also noch offen.

Ziel sei es, dass Fahrgäste in nur 26 Minuten von Ulm nach Augsburg reisen können. Bislang dauert die Reise 40 Minuten. Auch der Nahverkehr und der Gütertransport sollen davon profitieren.

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Bahntrasse Ulm - Augsburg: Bestandsstrecke und Neubaustrecke

Augsburger Landrat weitgehend zufrieden

Die Neubaustrecke entspricht im Wesentlichen den Forderungen des Landkreises Augsburg und der beteiligten Kommunen. Das hat der Augsburger Landrat Martin Sailer mitgeteilt. Allerdings gebe es an einer Stelle noch einen gewissen Nachholbedarf: "Die Bahnlinie sollte bei Adelsried ebenfalls unterirdisch verlaufen, weshalb wir uns hier auch im Kreistag für eine Tunnellösung aussprechen werden. Überdies werden wir auch noch die Frage aufwerfen, ob der Lärmschutz im Bereich Hirblingen nicht noch nachjustiert werden kann." Aber insgesamt habe der Vorschlag der Bahn definitiv die Vorstellungen des Landkreises und der Kommunen getroffen, vielleicht habe er sie sogar übertroffen, so Sailer.

Augsburgs Oberbürgermeisterin ruft zu Geschlossenheit auf

Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber hat die Beteiligten zur Geschlossenheit aufgerufen. Sie sagte laut einer Mitteilung der Stadt: "Alle Akteure in unserer Region sollten jetzt geschlossen hinter dem Bahnprojekt Ulm-Augsburg stehen. Es war wichtig und richtig, von Anfang an dem Projekt ergebnisoffen gegenüberzustehen, um so die Interessen der Region konstruktiv in das Projekt einbringen zu können."

Auch Augsburgs Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle zeigte sich zufrieden mit dem Vorschlag der Bahn. Er sagte laut der Mitteilung: "Ein leistungsstarker Bahnknoten Augsburg ist die Grundvoraussetzung für die Verkehrswende in der Region."

Im Video: BR-Korrespondent Christian Wagner in Augsburg mit einer Einschätzung zum Streckenverlauf

BR-Korrespondent Christian Wagner in Augsburg mit einer Einschätzung zum Streckenverlauf.
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BR-Korrespondent Christian Wagner in Augsburg mit einer Einschätzung zum Streckenverlauf.

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