In regelmäßigen Abständen trainieren die USA gemeinsam mit verschiedenen Nato-Partnern auf dem Truppenübungsplatz in Hohenfels im Kreis Neumarkt in der Oberpfalz. Aktuell läuft hier die wiederkehrende Übung "Combined Resolve". Rund 4.000 Soldaten nehmen daran teil, unter anderem aus dem Kosovo, Italien und Polen. Die Division aus Polen hat bei der Übung in Hohenfels das Oberkommando.
Neue Technologien im Test in Hohenfels
Schwerpunkt des Trainings liegt diesmal jedoch auf der 1. Brigade der 3. Infantry Division (1/3ID) aus Fort Stewart im Bundesstaat Georgia. Diese ist auch gerade an der Nato-Ostflanke in Litauen stationiert. Die US-Armee nutzt diese Gelegenheit, um erstmals bei dieser Übung auch neue Technologien zu testen, die bisher noch nicht im Einsatz sind. Dass die US-Armee nun vergleichsweise offen ihre neuen Waffen herzeigt, soll gerade in diesen Zeiten eine Botschaft senden: Wir sind abwehrbereit. "Eine starke USA, eine starke Nato und eine starke Allianz mit unseren vier pazifischen Partnern, ist nicht nur eine Abschreckung in Europa, sondern weltweit", betonte Steve Carpenter, der Befehlshaber des 7th Army Training Command in Hohenfels.
Technik schneller einsatzbereit machen
"Transforming in Contact" (TiC) ist ein neues Konzept der US-Armee, mit dem sie neue Technologien und Fähigkeiten schnell in den operativen Alltag integrieren will. Konkret heißt das für die Einheiten bei der Militär-Übung in Hohenfels, dass sie gerade unter anderem mit neuen Drohnen experimentieren, wie beispielsweise die Harris Aerial 6. Die Drohne ist ungefähr so groß wie ein Campingtisch und hat sechs Rotoren. Sie ist somit um ein Vielfaches größer als andere Drohnen. Zwar steckt sie noch in der Entwicklung. Aber die Soldaten, die in Hohenfels aktuell die Übung "Combined Resolve" absolvieren, sollen sie schon mal im Einsatz testen.
Denn ein Ziel bei TiC ist es, in der Praxis herauszufinden, wie die Soldaten mit neuer Technik umgehen, in welchen Gefechtssituationen sie eingesetzt wird und welche Schwächen sie hat. Die Technik soll so schneller für reale Einsätze weiterentwickelt werden.
Eine Kampfdrohe der US-Streitkräfte in der Oberpfalz.
Unterstützung bei Aufklärung und Transport
Bei der Übung setzen die Soldaten die Drohne als eine Art Verstärker für andere Aufklärungsdrohnen im unwegsamen Gelände ein, falls der Kontakt zum Drohnenpiloten abreißt. Im Prinzip können ihre Bestandteile aber individuell zusammengefügt werden. Beispielsweise könnte sie auch Munition oder eine Ladung bis zu vier Kilo transportieren. Das bedeutet, dass die Truppen unmittelbar an der Front sicherer versorgt werden können.
Nach der Übung wird nachgebessert
Einen Makel haben die Drohnenpiloten schon festgestellt: Die Kamera, die an der Drohne befestigt ist, ist nicht für die harten Transportbedingungen in einem militärischen Lastwagen oder Panzer geschaffen, wenn es über holpriges Gelände geht. "Die Kamera war ziemlich gut, aber sie wurde am ersten Tag hier draußen schon beschädigt", erzählt einer der Drohnenpiloten. Nun lasse sie sich nicht mehr per Steuerung nach links oder rechts drehen.
Kriegsführung der Zukunft
Die Erprobung durch Soldaten sei allerdings notwendig, um neue Technik schnell einsatzbereit zu machen. Denn der Ukraine-Krieg habe gezeigt, wie unbemannte Systeme die bisherige Kriegsführung verändern und dazu zwingen neue Strategien zu entwickeln.
Im Video: Militärhilfe made in Bayern - Jeeps und Drohnen
Jeeps, Drohnen, Helme und Westen für den Kriegseinsatz.
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