Symbolbild einer Festnahme.
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Der Vorwurf: Hanna S. soll an Übergriffen auf Neonazis in Ungarn beteiligt gewesen sein

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Nürnberg: Linksradikale verhaftet – Bundesanwalt ermittelt

Nürnberg: Linksradikale verhaftet – Bundesanwalt ermittelt

In Nürnberg ist eine Aktivistin der linken Szene festgenommen worden. Sie soll an Überfällen auf Rechtsextreme in Ungarn beteiligt gewesen sein. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr unter anderem die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor.

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Im Nürnberger Szenestadtteil Gostenhof ist am Montag eine linksradikale Aktivistin festgenommen worden. Hanna S. werden die Mitgliedschaft in einer linksextremistisch motivierten kriminellen Vereinigung und zwei Körperverletzungsdelikte vorgeworfen. Am Montagmorgen hatte das zuständige Landeskriminalamt Sachsen mit Unterstützung der Polizei in Mittelfranken ihre Wohnung in Nürnberg durchsucht. Nach BR-Informationen fand die Durchsuchung in der Müllnerstraße statt.

Richter ordnet Haftbefehl an

Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe hat der gestern in Nürnberg festgenommenen mutmaßlichen Linksextremistin Hanna S. den Haftbefehl eröffnet und Untersuchungshaft angeordnet.

Linksradikale soll an Übergriffen auf Neonazis beteiligt gewesen sein

Hanna S. soll im Februar des vergangenen Jahres an Angriffen auf vermeintliche Teilnehmer des rechtsextremen SS-Gedenkmarsches, dem "Tag der Ehre" in Budapest, beteiligt gewesen sein – so der Vorwurf der Ermittler. Die Frau soll mit weiteren Beschuldigten am 10. und 11. Februar 2023 in zwei Fällen Personen verfolgt und mit Schlagstöcken angegriffen haben. Bei den Übergriffen wurden laut Behördenangaben mehrere Personen verletzt, einige von ihnen schwer. Wegen dieser Übergriffe fahnden deutsche und ungarische Behörden seit Monaten öffentlich nach den deutschen Tatverdächtigen. Nach Hanna S. wurde bislang allerdings nicht öffentlich gesucht.

Die Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe der europäischen Neonazi-Szene entwickelt. Zu ihren Organisatoren gehört unter anderem der ungarische Ableger des in Deutschland verbotenen "Blood and Honour"-Netzwerkes. Auch deutsche Neonazis besuchen den Marsch regelmäßig.

Solikreis demonstriert in Nürnberg

Nach der Festnahme der linksradikalen Aktivistin haben am Abend Mitglieder eines linken "Solikreises" in Nürnberg protestiert. Laut Polizei und Veranstaltern kamen in der Spitze 250 Menschen zu einer Kundgebung für die Festgenommene zusammen und zogen "lautstark" durch Nürnberg-Gostenhof. "Diese erneute Hausdurchsuchung zeigt einmal mehr deutlich, wo der Staat seine Feinde ausgemacht hat. Es soll hier gezeigt werden, dass aktive Antifaschistinnen und Antifaschisten immer damit rechnen müssen kriminalisiert zu werden" so Alex Schmidt vom Solikreis Nürnberg. Die Bundesanwaltschaft wollte sich nicht weiter zur Festnahme äußern.

Böllerzündungen bei Demo in Gostenhof

Polizeiangaben zufolge versammelten sich ab 19.00 Uhr mehrere Menschen aus dem linken Spektrum am Jamnitzerplatz in Nürnberg. Nach einer stationären Kundgebung meldeten die Protestierenden einen Demozug bei der Polizei an und zogen durch Gostenhof. Die Polizei musste vorübergehend Verkehrssperren einrichten, wodurch es zu Verkehrsbehinderungen kam.

Als der Zug wieder am Jamnitzerplatz angekommen war, versuchten laut Polizei etwa 50 Demonstranten den Aufzug fortzusetzen. Das wurde von Kräften des Unterstützungskommandos (USK) gestoppt. Wie die Polizei weiter mitteilt, kam es während des Demozuges zu mehrfachen Böllerzündungen. Dabei sei es zu keinen Verletzungen gekommen.

Im Video: Mögliche Linksextremistin in Nürnberg festgenommen

Die linksradikale Szene demonstriert in Nürnberg nach der Festnahme von Hanna S. - die Polizei musste einschreiten
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Die linksradikale Szene demonstriert in Nürnberg nach der Festnahme von Hanna S. - die Polizei musste einschreiten

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