Das Skizentrum Mitterfirmiansreut führt diesen Winter als erstes Skigebiet im Bayerischen Wald ein dynamisches Preismodell ein, bei dem die Ticketpreise sich täglich ändern können.
Vorbild sind Liftanlagen in Österreich, die das schon praktizieren, aber auch Preisgestaltungen, wie sie bei Hotel- oder Flugticketbuchungen schon länger üblich sind. Beim neuen Preissystem im Skizentrum Mitterfirmiansreut gibt es Rabatte für Frühbucher und für den Online-Kauf. Wer zum Beispiel schon Anfang November eine Erwachsenen-Tageskarte für einen bestimmten Wintertag in der Saison kauft, kann sie für 17 statt für 38 Euro bekommen.
Algorithmus berechnet Preise täglich neu
In der laufenden Saison werden die Tagespreise dann je nach Wochentag, Ferienzeiten, Wetter oder Nachfrage von einem Algorithmus täglich neu berechnet. Ein sonniger, gutbesuchter Samstag in der Hauptsaison kann dann mehr kosten als ein Wochentag außerhalb der Schulferienzeiten.
Liftanlagen sollen gleichmäßiger ausgelastet werden
Im Vergleich zum bisherigen Preissystem werde das Skifahren an vielen Tagen günstiger, verspricht das Skizentrum. Mit dem neuen Preismodell will man die Liftanlagen gleichmäßiger und auch in der Nebensaison besser auslasten. Mitterfirmiansreut bietet aber die Möglichkeit an, im Voraus gebuchte Tagestickets gegen eine Gebühr und eine Gutschrift zu stornieren.
Mit den genauen Storno-Bedingungen sollte man sich aber beschäftigen. Das Skizentrum Mitterfirmiansreut möchte am kommenden Wochenende (26. und 27.10.) seine Kassen öffnen, um Stammgäste über das noch ungewohnte neue System zu informieren.
Dynamische Preisgestaltung demnächst auch am Großen Arber
Eine dynamische Preisgestaltung plant im Bayerischen Wald auch die Arberbergbahn auf dem höchsten Bayerwald-Berg, dem Großen Arber. Sie soll aber erst im nächsten Winter kommen, so Bergbahnsprecher Andreas Stadler. Für diesen Winter bleibt es beim bisherigen Preissystem.
Die Ticketpreise werden wie schon letztes Jahr noch einmal leicht erhöht. So wird die Tageskarte für Erwachsene von 42 auf 45 Euro steigen, die für Kinder von 30 auf 32 Euro. Sparen kann man zum Beispiel mit Familientickets, die günstiger sind als Einzelkarten, so Stadler. Die Saisonkarte wird um 40 Euro auf heuer 390 Euro erhöht. Wer sie im Vorverkauf erwirbt, bekommt zehn Prozent Rabatt.
Geißkopfbahn will Ticketpreise erhöhen
Die Geißkopfbahn wird ihre Liftkarten auch teilweise erhöhen, wahrscheinlich um drei bis fünf Prozent, legt die genauen Preise aber erst im Lauf des Novembers fest. Es wird aber Rabattaktionen geben, so Liftbesitzer Dominik von Poschinger-Bray, zum Beispiel für manche Skitage unter der Woche, die bis zu 20 Prozent günstiger sind. Außerdem werde man darauf achten, die Familien- und Kindertickets "deutlich weniger zu belasten" als die Erwachsenentickets. Die Preiserhöhung sei aber nötig wegen der gestiegenen Unkosten, von den Energiepreisen bis zu den Personalkosten.
Skigebiete in den Startlöchern
Die Liftbetreiber im Wintersportort Sankt Englmar haben ihre Preise für diesen Winter noch nicht komplett festgelegt, so Liftesprecher Karl Dietl. Die Preise am Hohenbogen im Landkreis Cham bleiben heuer "stabil" und unverändert. Die Hohenbogenbahn hatte letztes Jahr erhöht. "Wichtiger ist jetzt, dass überhaupt ein Winter kommt und dass man Skifahren kann", so Liftbetreiber Markus Müller, zugleich Bürgermeister in Neukirchen beim Hl. Blut.
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