Das Gelände des Silizium-Herstellers in Pocking
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In Deutschland stellt genau ein Werk den Rohstoff her: das Rottwerk im niederbayerischen Pocking. Das Werk wird zum Jahresende heruntergefahren.

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Ofen aus in Deutschlands einzigem Siliziumwerk

Ofen aus in Deutschlands einzigem Siliziumwerk

Seit fast zwei Jahren ist das Rottwerk in Pocking wegen hoher Strompreise im Krisenmodus. Die Firma bleibt auf ihrem Silizium sitzen. Deshalb wird jetzt der letzte noch laufende Ofen heruntergefahren. Doch es soll weitergehen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Stephan Bauer steht im Kontrollzentrum des Rottwerks und zeigt auf einen schwarzen Regler am grünen Schaltpult. "Mit ihm kann man alles ganz schnell ausschalten", sagt der Geschäftsführer. Am 31. Dezember wird genau dieser Schalter umgelegt. Damit sind in der RW Silicium GmbH in Pocking im Landkreis Passau wieder alle Öfen aus. Erneut.

Bereits vor einem Jahr wurde der Betrieb für mehrere Monate komplett heruntergefahren. Von März bis Dezember lief die Produktion dann auf Sparflamme, in einem von vier Öfen. "Und trotzdem haben wir uns schwergetan, unser Silizium auf den Markt zu bringen. Wir sind gezwungen, noch mal runterzufahren", erklärt Bauer. Für das erste Quartal 2024 ist Kurzarbeit geplant.

Produkt gefragt, aber nicht zu dem Preis

Das Problem: der energieintensive und damit teure Produktionsprozess. Die Öfen müssen auf über 2.000 Grad geheizt werden, damit unter Zuführung von Kohle Rohsilizium entsteht. Für eine Tonne Silizium sind etwa 15.000 Kilowattstunden Strom notwendig. Auch wenn der Rohstoff Silizium gefragt ist, weil er unter anderem bei der Produktion von Solarzellen, Mikrochips, Silikonen und Aluminiumlegierungen gebraucht wird, muss Bauer feststellen: "Im Wettbewerb sind wir zu teuer. Wir arbeiten defizitär."

Belegschaft verunsichert

Kündigungen gab es laut Stephan Bauer bislang keine. Allerdings würden Auszubildende nicht mehr übernommen, befristete Verträge nicht verlängert und Positionen von Rentnern nicht mehr nachbesetzt – "solange die Zukunft so ungewiss ist", sagt Bauer. Eine schwierige Situation für die rund 120 Beschäftigten. "Ich habe Familie und ein Haus, das bezahlt werden muss. Ich mache mir schon Gedanken, wie es weitergeht. Ich hoffe das Beste fürs nächste Jahr", sagt zum Beispiel Regulierer Johannes Unterreiter.

Kommt bald ein Großbatteriespeicher?

Wie es ab April 2024 weitergeht, ist im Moment noch nicht klar. Geschäftsführer Stephan Bauer gibt sich optimistisch. "Es zeichnet sich ab, dass sich die Energiemärkte etwas entspannen, die Strompreise fallen und sich die Silizium-Preise stabilisieren", sagt er und hofft, dass im kommenden Jahr wieder zwei Öfen hochgefahren werden können.

Außerdem gibt es größere Pläne. Der amerikanische Mutterkonzern AMG Critical Materials denkt darüber nach, neben dem Werk einen Großbatteriespeicher zu bauen – um das Stromnetz zu stabilisieren und so die Stromkosten für die Silizium-Produktion zu senken.

Eine Tochterfirma von AMG, die auf das Bauen von Energiespeichern spezialisiert ist, würde das Projekt umsetzen. Berechnungen und Simulationen wurden laut Bauer schon durchgeführt. Sollte der Speicher kommen, würde er frühestens in drei Jahren stehen, prognostiziert der Geschäftsführer. Er hofft, dass die Zeit bis dahin überbrückt werden kann und sagt: "Heimische Produktion ist wichtig. Und ich denke, da werden wir schon unsere Nische finden."

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Silizium wird unter anderem für Solaranlagen benötigt, ein Rohstoff mit Zukunft sollte man meinen. Und der wird in Deutschland nur im Rottwerk hergestellt - und das fährt den Betrieb nun zum Jahresende herunter. Vorerst zumindest ...
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