Papst Leo XIV. nach seiner Wahl auf dem Balkon des Petersdoms.
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Würzburger Augustiner erinnern sich an Papst Leo XIV

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Leo XIV.: Würzburger Augustiner erinnern sich an "Bob"

Leo XIV.: Würzburger Augustiner erinnern sich an "Bob"

Ein Papst namens "Bob" – für die Würzburger Augustiner ist Leo XIV. kein Fremder: Das neue Oberhaupt der Kirche war früher Generalprior ihres Ordens und saß einst bei ihnen in der Rekreation. Seine Wahl sorgte für Freude und weckte Erinnerungen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Der neue Papst Leo XIV. ist kein Unbekannter in Würzburg: Robert Francis Prevost, der am Donnerstag zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt wurde, war früher als Generalprior des Augustinerordens mehrfach in der Mainstadt zu Gast. Der heutige Provinzial der deutschen Augustiner, Pater Lukas Schmidkunz, erinnert sich gut an ihn – und nennt den US-Amerikaner bis heute beim Spitznamen: Bob.

Mit dem Papst per Du

"Er ist der erste Papst, den ich mal geduzt hab", sagt Schmidkunz schmunzelnd im Gespräch mit dem BR. Während seiner Zeit als Generalprior war Prevost in Würzburg – bei Visitationen in den Klöstern der bayerisch-deutschen Provinz. "Jeder Generalprior muss während seiner Amtszeit jede Provinz und jedes Kloster besuchen", erklärt der Provinzial. Prevost besuchte etwa 2012 das Kloster Fährbrück in Hausen (Landkreis Würzburg).

Überraschung vor dem Fernseher

Die Würzburger Augustiner verfolgten die Papstwahl am Donnerstag gemeinsam im Fernsehen. Als der Kardinal-Protodiakon schließlich den Namen des 69-jährigen Robert Francis Prevost verkündete, seien das Staunen und die Freude groß gewesen: "Sein Name stand zwar auf der erweiterten Kandidatenliste – aber gerechnet haben wir damit nicht", so Schmidkunz.

Für die Augustiner – in Deutschland, aber auch weltweit – sei die Wahl ein bedeutender Moment: Leo XIV. ist der erste Papst aus ihrem Orden seit über 250 Jahren. Auch für den Provinzial selbst bringt das spürbare Veränderungen mit sich: "Ich war noch nie im Fernsehen. Und jetzt gebe ich Interviews", lacht er.

Ein Papst ohne Allüren

Pater Lukas beschreibt den neuen Papst als zugänglichen, ruhigen Menschen, der sich nicht hinter seiner Amtswürde verstecke. "Er hat sich immer wieder unter die Menschen gemischt – ob als Kardinal auf dem Petersplatz oder bei uns in der Generalkurie."

Große Reformen oder radikale Richtungswechsel erwartet Schmidkunz von Leo XIV. nicht. "Ich glaube nicht, dass er viel zurückdrehen wird von dem, was Papst Franziskus angestoßen hat. Aber er wird auch nicht mit großen Schritten vorpreschen." Vielmehr werde er versuchen, unterschiedliche Strömungen in der Kirche zusammenzuführen – bedacht, aber zielgerichtet.

Papst Leo XIV. feiert die Heilige Messe
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Papst Leo XIV. feiert die Heilige Messe

Dieser Artikel ist erstmals am 9. Mai 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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