Wegen der ungewöhnlichen Vorgehensweise der Täter spricht die Polizei von einer neuen Masche: Trickbetrüger bestellten einen 83-jährigen Rentner nach einem Schockanruf in eine Münchner Klinik, um 120.000 Euro für ein Krebsmedikament zu bezahlen. Der Mann sollte das Geld in Form von Wertsachen in einem Krankenzimmer übergeben. Doch der Rentner verlief sich. Daran scheiterten die Betrüger.
120.000 Euro in Gold- und Silbermünzen
Ein angeblicher Oberarzt namens Dr. Koch hatte den 83-Jährigen am Donnerstag angerufen und behauptet, der Sohn des Rentners leide unter einer schweren Krebserkrankung. Er könne nur durch die sofortige Verabreichung eines 120.000 Euro teuren Medikaments gerettet werden. Weil er Bargeld in dieser Höhe nicht besaß, erklärte sich der schockierte 83-Jährige bereit, die geforderte Summe in Form von Gold- und Silbermünzen aufzubringen.
Trickbetrug gescheitert: Im Klinikum verlaufen
Kurz nach diesem Telefonat meldete sich eine angebliche Ärztin, Dr. Krause, die dem Rentner ein Zimmer im ersten Stock des Klinikums Großhadern nannte, in dem sein Sohn liegen würde und wo er die Wertsachen übergeben sollte. Der 83-Jährige fuhr daraufhin nach München und betrat das Krankenhaus durch einen Nebeneingang, den er von früheren Besuchen her kannte. In einer Tasche hatte der Rentner Gold- und Silbermünzen dabei.
Angeblich krebskranker Sohn kerngesund
Doch in dem komplexen Gebäude verlief sich der Rentner, so dass er schließlich eine Krankenschwester ansprach. In der Folge flog der Schwindel auf. Der angeblich krebskranke, aber tatsächlich kerngesunde Sohn reiste danach von seinem Wohnort in Franken an, um seinen Vater bei Anzeigenerstattung zu unterstützen.
Im Video: report München filmt Schockanruf
report München filmt Schockanruf
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