Trinkwasser läuft aus dem Wasserhahn in einer Küche
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Grundwasser ist Trinkwasser
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Regenfälle in Bayern: Füllen sich die Grundwasserspeicher?

Regenfälle in Bayern: Füllen sich die Grundwasserspeicher?

Nach einem heißen Juni bringt der Juli endlich Regen. Reicht das, um die Grundwasserspeicher in Bayern zu füllen oder wird Trinkwasser knapp? Wir haben bei Wasserwirtschaftsämtern nachgefragt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Versorgung mit Trinkwasser ist bayernweit gesichert. Das betonen alle befragten Wasserwirtschaftsämter sowie das Bayerische Landesamt für Umwelt. Allerdings helfen die Regenfälle der vergangenen Tage kaum. Die Pegel der einzelnen Grundwasservorkommen sind an 59 Prozent der Messstellen im oberen Grundwasserbereich niedrig oder sogar sehr niedrig, heißt es vom Bayerischen Landesamt für Umwelt.

2024 brachte nur leichte Erholung

Zuletzt hatte der nasse Winter 2023/24 die Grundwasserspiegel vorübergehend auf ein normales Niveau ansteigen lassen, doch mittlerweile betrachten Hydrologen wie Jane Korck vom Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg die aktuelle Lage mit Sorge. Der Winter war zu trocken, das erste Halbjahr ebenfalls, und der Regen ist nicht ergiebig genug.

"Dieses Gefühl, dass es viel war, das täuscht ein bisschen", sagt Jane Korck. Da die Grundwasservorkommen sehr groß seien, verändern sich die Wasserstände nur langsam – sie fallen verzögert und steigen auch nur langsam wieder an. Und das bereitet den Wasserwirtschaftsämtern Sorgen.

Der Landregen fehlt

Der Regen der letzten Wochen vermittelt den Menschen ein falsches Bild, bekräftigt Rainer König vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf. Es bräuchte langanhaltenden Dauerregen und auch im Winter eine Schneedecke, die dann langsam ins Grundwasser einsickern könnte. Einige Gemeinden hatten im Bayerischen Wald schon dazu aufgerufen, Wasser zu sparen.

Laut dem aktuellen Niedrigwasser-Lagebericht [externer Link] gab es 2025 bislang zu wenig Niederschläge in Bayern. Deswegen ist es auch – trotz feuchter Witterung – wichtig, Wasser zu sparen, wenn es wieder heiß wird. Und gerade auf Feldern, Äckern, Fußballplätzen und auch im eigenen Garten sollte man nicht in der prallen Sonne bewässern. "Bei Temperaturen um 30 Grad kommt nur ein geringer Teil bei den Pflanzen an, das meiste verdunstet", so Rainer König, und man verbrennt dabei auch noch das eigene Geld.

Unterschiedliche Voraussetzungen in Bayern

Je nach Region in Bayern haben die Menschen unterschiedlich leicht oder schwer Zugang zum Grundwasser und damit auch zum Trinkwasser. Je nach Bodenbeschaffenheit ist es entweder eher nah an der Oberfläche oder tief im Gestein zu finden. Langfristig müssten Kommunen versuchen, das Wasser wieder zum Versickern zu bringen, so die Experten, etwa durch das Modell der Schwammstadt. Und es brauche ein Umdenken, wie man mit dem wertvollen Gut Trinkwasser sinnvoll umgeht.

Zum Audio: Grundwasser - Schatz aus der Tiefe

Auf einem Wegweiser befindet sich der Schriftzug Grundwasserbrunnen
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Auf einem Wegweiser befindet sich der Schriftzug Grundwasserbrunnen (FOTOMONTAGE)

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